ASP: Neue Funde in Deutschland / gefälschter Impfstoff in China

Laut Angaben des Tierseucheninformationssystems des Friedrich-Loeffler-Instituts gab es in Brandenburg und Sachsen in der vergangenen Woche 43 neue ASP-Fälle. Auch außerhalb der bisherigen Kernzone.

Das Seuchengeschehen rund um die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen lässt nicht nach. Laut Angaben des Tierseucheninformationssystems des Friedrich-Loeffler-Instituts kamen in der vergangenen Woche 43 neue ASP-Fälle in Brandenburg und Sachsen hinzu – auch außerhalb der bisherigen Kernzone. Die Gesamtzahl der Nachweise in Deutschland stieg damit auf 826.

Der Seuchendruck aus Polen sei nach wie vor stark, erklärte die Leiterin des Brandenburger ASP-Krisenstabs, Anna Heyer-Stuffer. Im Kreis Märkisch Oderland würden die Restriktionszonen und die Suche nach Fallwild erweitert. Der Fundort werde sofort mit einem Elektrozaun, später mit einem festen Zaun umzäunt.

Brandenburg hat im Süden des Landes im September mit dem Bau eines festen Zauns entlang der polnischen Grenze be­gonnen. Von insgesamt rund 255 km seien etwa 220 km fertig­gestellt, bestätigte Sozial- und Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnenmacher.

Kritisch zeigte sich der Landesjagdverband. Der Zaun sei nicht sicher und die Forderung der Ministerin nach einer „weißen Zone“ auf beiden Seiten von Oder und Neiße komme zu spät.

Der Wunsch nach einem Impfstoff gegen die ASP ist groß. In China seien daher schon gefälschte Vakzine im Umlauf, warnte das dortige Landwirtschaftsministerium vergangene Woche und wies darauf hin, dass es noch in keinem Land der Welt einen zugelassenen Impfstoff gegen die Tierseuche gebe. Vielmehr stünden die illegalen Impfstoffe der Seuchenbekämpfung im Weg. Für Hinweise auf bestätigte illegale Impfstoffhersteller gibt es eine Belohnung von bis zu 30 000 CNY (3867 €).

Australiens Chefveterinär Mark Schipp schließt zudem nicht aus, dass neue ASP-Varianten in China aufgrund der gefälschten Präparate statt durch natürliche Mutation entstanden sein könnten.