ASP: Abschussprämie von 30 bis 50 € pro Wildschwein

Sobald das Jagdverbot aufgehoben ist, will Brandenburg Jägern eine Abgabeprämie zahlen für jedes Wildschwein, das sie innerhalb des gefährdeten Gebietes erlegen.

In Brandenburg wurden im Jagdjahr 2019/20 insgesamt 102.131 Wildschweine erlegt. Zudem wurde an die Jäger eine Erlegungsprämie von mehr als 1,4 Mio. € ausgezahlt. Doch trotz dieser Rekordstrecke müsse „mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest derzeit noch mehr getan werden, um die Wildschweinpopulation im Land zu reduzieren“, forderte Agrar- und Umweltminister Axel Vogel. Die Oberste Jagdbehörde in Brandenburg führt deshalb zusätzlich eine Abgabeprämie für Schwarzwild aus den ASP-gefährdeten Gebieten und der Pufferzone ein. Denn Wildschweine und Wildschweinfleisch aus dieser Zone sind nicht vermarktungsfähig.

Für Wildschweine mit einem Gewicht bis 30 kg erhält der Jäger 30 €, für schwerere Tiere 50 €. Dafür muss er die erlegten Tiere an einer der zentralen Sammelstellen abgeben, die von den Landkreisen und dem Landesbetrieb Forst Brandenburg eingerichtet werden. Anschließend erfolgen eine zentrale Beprobung und unschädliche Beseitigung der Tierkörper.

Die Abgabeprämie wird über die Landkreise an die Jagdausübungsberechtigten ausgezahlt. Die Finanzierung übernimmt das Landwirtschaftsministerium. Die Regelung tritt in Kraft, wenn das bisher geltende Jagdverbot auf den als gefährdete Gebiete ausgewiesenen Flächen aufgehoben wird.

Für alle Jagdbezirke im Land Brandenburg gelten die bisherigen Regelungen zur Erlegungsprämie noch bis zum Ende des Jagdjahres 2020/2021.

Ein weiterer ASP-Fall

Der Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat sich bei einem weiteren Wildschwein in Brandenburg bestätigt, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) mit. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut – hat die Tierseuche in der entsprechenden Probe heute (07.10.) nachgewiesen. Der Fundort des verendeten Schwarzkittels liegt innerhalb des ersten Kerngebiets. Damit erhöht sich die Zahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen in Brandenburg auf 50. Hausschweine sind nach wie vor nicht betroffen.