Kommentar

5 x D? Nur gegen Aufpreis!

Endlich mehr Wertschätzung für deutsche Ferkel! Mit der Einführung von 5 x D versprechen Aldi, Lidl und Rewe den deutschen Schweinehaltern Zukunftsperspektiven.

Eins ist klar: Mit deutschen Auflagen bei Haltung und Schlachtung kann die Schweinebranche im europäischen Wettbewerb keinen Blumentopf mehr gewinnen. Deshalb verdient es Beifall, wenn deutsches Schweinefleisch sich von der Konkurrenz aus Spanien, Frankreich und Dänemark absetzen kann.

Doch reicht ideelle Unterstützung nicht aus, um den Niedergang der Sauenhaltung zu stoppen. Das funktioniert nur, wenn auch im Portemonnaie der Erzeuger deutlich mehr ankommt.

Bei Autos ist die Sache klar: Sonderausstattung lassen sich die Hersteller teuer bezahlen. Allein eine exklusive Farbe kann beim VW Golf über 1000 € zusätzlich kosten.

Das „Sondermodell Heimat“ aber will der Handel anscheinend billig einsacken – obwohl 5 x D-Fleisch mehr kostet und mehr wert ist als EU-Ware. Wenn der LEH wirklich etwas für die Sauenhaltung tun will, muss er den Bonus für deutsche Ferkel ausflaggen! Und zwar jetzt, bevor noch mehr Ferkelerzeuger aufgeben!

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Plötzlich überbieten sich die Einzelhandelsketten mit Bekenntnissen zur deutschen Geburt bei Ferkeln. Nur beim Mehrpreis für das 5 x D-Fleisch wird es auffallend ruhig.

Paukenschlag bei Lidl: Der Discounter startet schon im Januar mit der Umstellung auf 5xD – auch bei Verarbeitungsware. Der Handel will zunehmend auf deutsche Herkunft von Schweinefleisch setzen.

Schweinefleisch aus deutscher Herkunft

Aldi stellt auf 5xD um

von Viktoria Schulze Lohoff

Der Discounter Aldi will sein Schweinefrischfleisch auf deutsche Herkunft umstellen: Bis zum vierten Quartal 2022 soll bei konventionellem Schweinefrischfleisch konsequent „5xD“ gelten.