QuerFeldein-Tour: Wochenblatt radelt mit

Stadt-Land-Dialog in Düsseldorf

Wie gelingt der Austausch zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft? Impulse gab es am Mittwoch auf der QuerFeldein-Tour durch Düsseldorf. Auch das Wochenblatt war dabei.

Nach spannenden Etappen durch Weinberge, Klöster und Obstplantagen ist die QuerFeldein-Tour am Mittwoch in Düsseldorf angekommen. Unter prominenter Reiseleitung ging es quer durch die Stadt – von den Rheinterrassen bis zum Pferdehof Teitscheid im Stadtteil Itter: Mit Wochenblatt-Chefredakteur Patrick Liste und Prof. Dr. Matthias Kussin von der Hochschule Osnabrück diskutierte die Gruppe, wie sich die Herausforderung „Öffentlichkeitsarbeit“ meistern lässt.

Die Idee der Tour

In zwei Wochen fast 1000 km quer durch Deutschland radeln – und dabei Landwirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen. Dieses Ziel haben sich die Landwirte von "Tour de Buur" und "Fabrykant"...

In zwei Wochen fast 1000 km quer durch Deutschland radeln – und dabei Landwirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen. Dieses Ziel haben sich die Landwirte von "Tour de Buur" und "Fabrykant" gesetzt und kurzerhand "QuerFeldein" ins Leben gerufen. Am Mittwoch hat die Gruppe ihre zehnte Etappe mit dem Titel „Düsseldorfer Stadt-Land-Dialog“ abgeschlossen. Das sagt Patrick Liste:

„Die Idee finde ich super und die Etappe hat Spaß gemacht. Da war ich gerne dabei.“

Transparenz und Verständnis

Die Anforderungen an die moderne Landwirtschaft werden immer komplexer und die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse muss einer zunehmend kritisch eingestellten Öffentlichkeit standhalten. Der Kontakt zu Verbrauchern ist wichtig, aber nicht immer einfach.

Das bestätigte Lea Teitscheid. Sie führte die QuerFeldein-Gruppe über den Pferdehof Teitscheid und berichtete aus ihrem Alltag. Durch die Nähe zur Stadt sind sie und ihre Familie die Konfrontation mit Verbrauchern gewohnt. Der Hof liegt nur etwa 15 Minuten von der "Kö" entfernt.

Konfliktpotenzial bietet beispielsweise das Thema Pflanzenschutz. Dabei setzt der Betrieb auf Transparenz. "Wir setzen gar nicht viel Pflanzenschutz ein. Doch wenn, dann wird die Spritze ganz offensichtlich auf dem Hof befüllt. Wir haben nichts zu vertuschen." Kollegen, aber auch Anwohner schätzen außerdem die Infos, die Lea Teitscheid über soziale Medien teilt.

Fachlichen Input lieferte Prof. Dr. Matthias Kussin von der Hochschule Osnabrück. Fazit: Auf beiden Seiten ist mehr Verständnis nötig. Landwirte sollten sich nicht nur verteidigen, sondern müssen auch Kritik annehmen und offen damit umgehen.

Einblicke in die Landwirtschaft

Über das Audio-Guide-System berichtete Patrick Liste der Gruppe schon während der Fahrt, wie das Wochenblatt der öffentlichen Kritik an der Landwirtschaft begegnet. So enthält das Heft seit Anfang des Jahres zwei neue Rubriken. Auf der Seite „Kontrovers“ kommen regelmäßig Nicht-Landwirte zu Wort, die einen Blick auf die Landwirtschaft von außen ermöglichen.

Die Rubrik „Einblicke“ beleuchtet alle zwei Wochen kritische Themen und bereitet sie facettenreich für Landwirtschaft und Gesellschaft auf. So kann ein Einblick zum Thema Erntestress Verbrauchern zeigen, warum Landwirte nachts „Lärm machen“. Er kann aber auch Landwirte für das Thema sensibilisieren, sodass sie daran denken, Anwohner vor der Ernte zu informieren.

Das Team der QuerFeldein-Tour mit Patrick Liste und Matthias Kussin auf dem Hof Teitscheid (Bildquelle: QuerFeldein)

Für Kurzentschlossene

Auch die letzten beiden Tage der QuerFeldein-Tour bieten ein interessantes Programm:

Über Lippe und Kanal:

Treffpunkt am Freitag, 23.07.2021 um 10.00 Uhr am Betrieb Schulte-Althoff Flaesheimerstraße 619 in 45721 Haltern am See

Coming Home:

Treffpunkt am Samstag, 24.07.2021 um 08.00 Uhr am Betrieb Betrieb Stockhofe, Westruper Straße 71 in 45721 Haltern am See

Weitere Infos unter www.querfeldein-tour.de

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Von Milchvieh zu Bioenergie: Die Facetten der Landwirtschaft

von Anne Kokenbrink

Die Landwirtschaft in Deutschland kennenlernen – das ist die Idee der "querFELDein"-Tour. Auf dem Programm stehen vielseitige Betriebe, einer davon der moderne Energiebetrieb Weitenau in Eutingen.