Wer über den Kauf einer Photovoltaikanlage nachdenkt, informiert sich vorab über Preise. Angebotsportale versprechen Hilfe. Nun zeigt eine Untersuchung von Finanztip, dass nur wenige empfehlenswert sind.
Viele Hauseigentümer spielen mit dem Gedanken, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Potenzielle Anbieter gibt es viele und Internetportale bieten sich zur gebündelten Kontaktaufnahme an. Einmal die notwendigen Daten eingegeben, vermitteln sie die Anfrage an Unternehmen, die dann ein konkretes Angebot unterbreiten. Die Finanztip Verbraucherinformations GmbH hat fünf Internetportale bewertet.
Internetportale für den Überblick
Grundsätzlich lautet die Empfehlung bei einer Neuanschaffung: Holen Sie sich drei bis vier Vergleichsangebote ein. Für einen ersten Überblick können besagte Internetportale hilfreich sein. Finanztip hat fünf Portale (DAA, Tiro Checkenergy, Wattfox, Interlead und Be around) unter die Lupe genommen, die einen Vermittlungsservice betreiben, aber nicht miteinander verbunden sind.
Fünf Testkunden aus Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern stellten Anfragen für Anlagen zwischen 4 und 10 kW.
31 Angebote gingen ein. Eins war technisch nicht sinnvoll, ein weiteres beinhaltete eine Warmwasserbereitung und wurde deshalb aus dem Vergleich ausgeschlossen. Somit verblieben 29 Angebote zur weiteren Bewertung. 15 Angebote waren wirtschaftlich sinnvoll. Sie amortisierten sich in höchstens 20 Jahren bei 2 % Betriebskosten auf die Nettoinvestition. In Bezug auf Wirtschaftlichkeitsberechnungen überzeugte lediglich der Testsieger selfmade-energy.com von Tiro Checkenergy (vier von fünf möglichen Punkten) die Experten. Als zweites Portal überzeugte Photovoltaik-angebotsvergleich.de von Wattfox für eine erste Preisrecherche. Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollten immer kritisch geprüft und gegebenenfalls selbst vorgenommen werden.
Angebote rangieren von bis
Die Angebote, die bei den Testkunden in die Briefkästen flatterten, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Bereits beim Strombedarf gingen die Anbieter von sehr unterschiedlichen Werten aus. Ines Rutschmann von Finanztip erklärt die Differenzen durch Vorortabsprachen mit den Kunden sowie mit Ungenauigkeiten vonseiten der Anlagenanbieter beim Runden. Weniger einleuchtend scheinen da die Unterschiede in den Angeboten bezogen auf die installierte Leistung und etwaige Speicherkapazitäten (siehe folgende Übersicht). Sie variieren mitunter stark zwischen 3,3 und 8,63 kW Leistung beim Kunden III. Er erhielt allerdings von zwei Anbietern zwei Angebote, einmal mit 4,08 und 6,8 kW und einmal mit 6,46 und 8,63 kW-Anlagen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Anlage- und Speichergrößen fällt der Vergleich der Angebote beim einzelnen Kunden schwer. Es lohnt der Blick auf die Kosten je kW installierter Leistung.
1164 € Differenz je kW
Die Spanne der Kosten der 15 Angebote für Anlagen mit 8,25 bis 9,94 kW beläuft sich ohne Berücksichtigung der Kosten für einen Speicher auf 984 bis 2000 € je kW-Leistung. Elf davon beinhalten auch die Installation eines Speichers. Die Anlagen kosten dann, gerechnet auf die Leistung der PV-Anlage, zwischen 1876 und 3040 €. Diese beachtliche Preisdifferenz von 1164 € je kW installierter Leistung zeigt sich mit 1073 € bei den kleineren Anlagen (3,3 bis 4,125 kW-Leistung) ähnlich ausgeprägt. Lediglich die Gruppe der mittelgroßen Anlagen (5,7 bis 7,2 kW) sind mit 536 € weniger starken Schwankungen unterworfen (siehe folgende Übersicht).
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