Wolf in Niedersachsen

Proweideland: Weidehalter unter Druck

Wie steht das Bündnis „Pro Weideland“ zum Thema Wolf in Niedersachen? Welche Forderungen hat das Bündnis an die niedersächsische Landes-Politik zum Wolfsmanagement mit Blick auf die Weidehaltung?

Wie steht das Bündnis „Pro Weideland“ zum Thema Wolf in Niedersachen? Welche Forderungen hat das Bündnis an die niedersächsische Landes-Politik zum Wolfsmanagement mit Blick auf die Weidehaltung? Dr. Arno Krause, Geschäftsführer, Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. antwortet:

"Der Verlust der biologischen Vielfalt stellt eine große Bedrohung für unsere Ökosysteme dar. Der Wolf gehört wie zahlreiche andere Arten zu unserem Ökosystem und hat natürlich die gleiche Existenzberechtigung wie andere Arten auch. Die Weidehaltung als flächengebundene Tierproduktion stellt eine Form der Tierproduktion dar, die besondere Akzeptanz in der Gesellschaft genießt. Neben der Erzeugung von Nahrungsmitteln können Koppelprodukte wie Beiträge zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz sowie zum Tierwohl geleistet werden. Allerdings stellen wir immer noch eine abnehmende Tendenz bei der Weidehaltung fest, was unter anderem durch hohen Arbeitsaufwand, in der Regel geringere Milchleistung, geringerer Skalierbarkeit sowie in größerer Abhängigkeit Klima, Witterung und weiteren Standortfaktoren und begründet ist.

Die Ausbreitung des Wolfes bringt für Weidehaltung eine zusätzliche Komplexität ins Spiel, die zum Teil rationaler, zum Teil auch emotionaler Natur sind. Die Ausbreitung des Wolfes setzt große Teile der Weidehalter unter enormen Druck, was bis zu psychischen Belastbarkeitsstörungen führt. Die Spannungen nehmen dabei konsequent zu und Naturschutzverbände haben es dabei bislang hoffnungslos versäumt, Antworten auf die Frage zu geben, was den Wolf so wertvoll im Ökosystem macht. Rein fachlich betrachtet gibt es im Naturschutz sicherlich viel größere Herausforderungen als den Wolf, der sich allerdings als Projektionsfläche für Debatten um Landwirtschaft versus Naturschutz besser eignet als andere Arten.

Solange Weidetiere (wie auch Haustiere und Menschen) kein Beuteschema für Wölfe sind, steht aus unserer Sicht nichts einer Koexistenz zwischen Natur – und Kultur im Weg. Das muss die Prämisse dafür sein, dass wir als Gesellschaft – gemeinsam mit dem Wolf – lernen, zukünftig zusammen zu leben."

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