Zuckerrüben – Zwischenfrüchte nur gezielt auswählen

31. Juli 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Auch wenn es bisher sehr trocken und heiß war, sollten Sie vorab überlegen, was Sie mit der Zwischenfrucht erreichen wollen. Einerseits können Greeningverpflichtungen zu erfüllen sein, andererseits bietet sich bei entsprechender Auswahl die Möglichkeit, Nematoden vor Zuckerrüben zu reduzieren. Die gewählte Zwischenfrucht oder Zwischenfruchtmischung muss allerdings zu der nachfolgenden Hauptkultur in der Fruchtfolge passen, da ansonsten Probleme mit bodenbürtigen Schaderregern auftreten können.

In Zuckerrüben spielt die Bekämpfung der Rübenzystennematoden eine große Rolle. Die Rübenzystennematode Heterodera schachtii ist die wichtigste Nematodenart in Rübenanbauregionen. Die Infektionen können in Nestern auftreten oder über ein ganzes Feld verteilt sein. Ab Juni welkt der Blattapparat, besonders bei starker Sonneneinstrahlung (wie im Foto). Die Pflanzen können sich aber nach Niederschlägen wieder erholen.

Unreife Zysten (in Kreis) an den Rübenwurzeln. (Bildquelle: Alyouness)

Ende Juli sind die Zysten von Heteroderea schachtii als weiße zitronenförmige Kügelchen an den Wurzeln der befallenen Rüben zu finden (siehe Foto). Bei den Zysten handelt es sich um befruchtete Nematodenweibchen, die in ihrem Inneren bis zu 300 Eier mit schlupfbereiten Larven enthalten.

Zur Bekämpfung können resistente Zwischenfrüchte, wie resistenter Gelbsenf oder resistenter Ölrettich mit frühem Saattermin und hauptfruchtmäßigem Bestellverfahren angebaut werden. Nematodenresistente Zwischenfrüchte können die Ausbildung neuer reifer Zysten mit Eiern und Larven unterbinden, so kann der Nematodenbesatz in der Regel deutlich abgesenkt werden. Dies schafft bessere Wachstumsvoraussetzungen für die darauffolgenden Rüben.

Andere Zwischenfruchtarten, wie etwa Ramtillkraut, Phacelia, Alexandrinerklee und Rauhafer, sind häufig in den Greeningmischungen enthalten. Zu beachten ist, dass bei frühem Saattermin vor allem der Gelbsenf dominant wird und die Mischungspartner überwächst. Die Konkurrenzkraft nimmt bei den Zwischenfrüchten laut landwirtschaftlichem Informationszentrum LIZ in folgender Reihenfolge ab: Gelbsenf > Ölrettich > Ramtillkraut, Phacelia, Rauhafer > Alexandrinerklee. Je später der Saattermin, umso gleichmäßiger ist die Entwicklung der einzelnen Zwischenfruchtarten. Eine nennenswerte Nematodenbekämpfung ist bei solchen späten Saatterminen dann allerdings nicht mehr zu erwarten.