Zuckerrüben – Tridex gegen Blattflecken, Läusesituation

18. Juni 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Notfallzulassung für Tridex DG: Das BVL hat das Fungizid Tridex DG mit dem Wirkstoff Mancozeb gegen Cercospora-Blattflecken in Zuckerrüben zugelassen. Die Notfallzulassung wird für die Zeit vom 15. Juni bis zum 12. Oktober 2019 für 120 Tage erteilt. Die bundesweit zugelassene Menge ist auf 120 000 kg zur Behandlung von 20 000 ha bei drei Anwendungen begrenzt.
Hinweise zum Einsatz: Einsatz in EC 39 bis 49, maximal drei Anwendungen mit einem Abstand von mindestens 14 Tagen. Aufwandmenge je Behandlung 2 kg/ha, Wartezeit 28 Tage, Anwendungsbestimmungen beachten (siehe Gebrauchsanleitung für Getreide bzw. Kartoffeln).

Zuckerrüben – Nützlinge nehmen zu: Zum Bestandesschluß sind viele Nützlinge wie Marienkäfer und Schwebfliegen aktiv, auch die Verpilzung der Blattläuse durch Entomophthora setzt ein. Nur vereinzelt werden Grüne Pfirsichblattläuse gefunden, die aber keine Bekämpfung notwendig machen, da sie deutlich unter der Bekämpfungsschwelle von 10 % befallene Pflanzen liegen. Das Gleiche gilt für die Rübenfliege.

Getreidelager – vor Einlagerung reinigen: Altgetreide und Staubansammlungen im Lager können Ausgangsquellen zur Verbreitung von Getreideschädlingen wie Kornkäfer, Getreideplattkäfer, Reismehlkäfer, Getreidemotten und Milben sein. Um das Risiko eines Befalls zu minimieren, muss das Lager geräumt und vor der neuen Ernte sorgfältig gereinigt werden.
Eine sorgfältige Reinigung der Lagerflächen ist auch dort unerlässlich, wo eine chemische Bekämpfung der Schädlinge durchgeführt werden soll. Zur Anwendung in Leerräumen sind K-Obiol EC 25 und Talisma EC zugelassen. K-Obiol EC 25 wird mit 60 ml auf 100 m2 ausgebracht. Die Wasseraufwandmenge pro 100 m² sollte auf glatten Oberflächen 5 l und auf rauen Oberflächen 10 l Wasser betragen. Die Aufwandmenge von Talisma EC beträgt auf rauen Oberflächen 60 ml gelöst in 3,3 bis 5 l Wasser /100 m² und auf glatten Oberflächen 30 ml /3,3 bis 5 l Wasser /100 m². Alternativ zur chemischen Bekämpfung ist aber auch die Anwendung von Silico Sec oder Silicid möglich. Das kieselgurhaltige Pulver wird mit einer Kompressor- oder motorbetriebenen Stäubepistole in den Lagerraum eingebracht. Die Schädlinge stäuben sich durch ihre Eigenaktivität mit dem Pulver ein und trocken dann durch die stark adsorbierenden Silikatpartikel aus. Die Anwendungsempfehlung ist 10 g/m².