Zuckerrüben — Schaderreger, Blattlausmonitoring, Herbizidmaßnahmen

5. Mai 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Zuckerrüben – Verwechslung der Myzus persicae mit dem Kugelspringer: Im Rahmen von Flächenkontrollen kann es bei den tierischen Schaderregern zu Verwechslungen kommen. Zurzeit sind vor allem der Kugelspringer und seine Larven zu finden. Die Larven können leicht mit denen der Grünen Pfirsichblattlaus verwechselt werden. Sie sind deutlich rundlicher und der Kopf ist leicht abgesetzt. Die Larven der Grünen Pfirsichblattlaus haben die ausgeprägten Stirnhöcker.

Kugelspringerlarve an einer Zuckerrübe. (Bildquelle: Daniel Wagner Sesvanderhave)

Hier noch einmal zur Orientierung: Die geflügelte Grüne Pfirsichblattlaus. (Bildquelle: Stanke)

Aktueller Stand des Blattlausmonitorings: Nach den ersten drei Boniturterminen kann gesagt werden, dass die Blattläuse unterwegs sind. Auf 35 von 43 Standorten wurden bereits geflügelte Schwarze Bohnenläuse und auch Kolonien gefunden. Sie verursachen vereinzelt schon Saugschäden an den Zuckerrüben. Die Schwarze Bohnenlaus überträgt die Vergilbungsviren aber nur sehr selten, weswegen der Bekämpfungsrichtwert für diese Blattlausart auf 30 % befallene Pflanzen angehoben wurde. Erst oberhalb dieser Schwelle sollte eine Insektizidmaßnahme mit vorzugsweise 0,3 kg/ha Pirimor Granulat erfolgen.

Es wurden auch schon grüne Läuse gefunden. Nach näherer Bestimmung im Labor handelte es sich hierbei aber nur in Ausnahmefällen um die Grüne Pfirsichblattlaus. In der Mehrzahl handelte es sich dabei um die Grünstreifige Kartoffelblattlaus oder die Grüne Erbsenblattlaus. Sie gelten nicht als Überträger des Vergilbungsvirus.

Auf LIZ-Online können Sie die aktuelle Situation verfolgen.

Herbizidmaßnahmen: Der Auflauf der Zuckerrüben ist trockenheitsbedingt sehr unterschiedlich. Er reicht von sehr gut bis bescheiden. Eine Unkrautbekämpfung auf gleichmäßig weit entwickelten Rüben ist deutlich einfacher als eine Maßnahme in verzettelt auflaufenden Beständen. Aus Angst um die Rüben wird gerade bei schwachen Beständen verhalten und abwartend gehandelt, was zur Konsequenz hat, dass auch die Unkräuter größer werden.

(Bildquelle: Winkelheide)

Auf solchen Flächen sind zum Teil schon vier- bis sechsblättrige Gänsefüße oder aber auch weit entwickelte Knötericharten zu finden. Hier kann mit den sonst üblichen Standardmaßnahmen keine ausreichende Wirkung mehr erwartet werden. Wegen der unterschiedlichen Wachstumsstadien der Rüben/Unkräuter und der unterschiedlichen Einsatzbedingungen muss eine individuelle und schlagspezifische Beurteilung erfolgen. Hilfe bietet hier das LIZ Herbizidprogramm, das unter Mitwirkung des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW erstellt wurde. Es gibt Entscheidungshilfen bei Planung und Durchführung der Unkrautregulierung.

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