Zuckerrüben: Noch alles ruhig bei Blattflecken

Anfang Juni hat das Blattfleckenmonitoring der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrüben (LWK, RRV, LIZ) begonnen. Bei den wöchentlichen Erhebungen wird die "Blattrupfmethode" an 100 Blättern durchgeführt.

Dabei wird wie folgt verfahren: Zufällig werden verteilt über die ganze Beobachtungsfläche Blätter aus dem mittleren Blattapparat der Rüben entnommen, von welchen die Befallshäufigkeit und Befallsstärken aller dort auftretenden Krankheiten getrennt festgestellt werden.

Die Befallshäufigkeit (Anzahl der Blätter mit Befall) löst dabei die Bekämpfungsschwelle aus. Diese bundesweit anerkannte Methode kann der Landwirt auch auf seinen Flächen durchführen und somit den optimalen Spritztermin ermitteln.

Bis Ende Juli liegt die Bekämfpungsschwelle bei 5 % befallenen Blättern.

Ab nächster Woche werden die aktuellen Erhebungsdaten aus den nordrheinwestfälischen Anbaugebieten wieder jeden Mittwoch unter www.isip.de sowie den Internetseiten der Anbauverbände und Zuckerindustrie veröffentlicht.

Nach Starkregenereignissen teilweise mit Hagel und Graupel sind auf einigen Flächen bakterielle Blattflecken (Pseudomonas syringae) zu finden.

Diese Blattflecken haben nichts mit den pilzlichen Blattflecken wie Cercospora oder Ramularia zu tun. Sie sind nicht bekämpfbar, aber auch nicht bekämpfungswürdig, der Schaden wächst sich normalerweise bald aus.

Das Bakterium, das diese Flecken verursacht, ist ein Wundparasit und dringt an Verletzungsstellen in das Blattgewebe ein.

Hier, sowie entlang der Blattadern, treten schwarze Flecken und Streifen auf. Die Verletzungsstellen werden oft von Schwärzenpilzen mit kissenartigem Myzel besiedelt.

Zu diesem Zeitpunkt können die Flecken mit Cercospora-Blattflecken verwechselt werden. Im späteren Befallsverlauf vergilben die Blattränder, das befallene Gewebe nekrotisiert und bricht heraus.