Zuckerrüben – Läusebekämpfung, Unkrautbekämpfung

14. Mai 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Blattlausmonitoring zeigt Läusebefall: Zurzeit ist in Zuckerrüben nur die Schwarze Bohnenlaus zu finden. Deren Auftreten ist sehr unterschiedlich. In der Regel sind auf gerade auflaufenden, im Keimblattstadium befindlichen Pflanzen keine Schädlinge zu finden. Anders sieht es auf den weiter entwickelten Zuckerrüben aus.

Hier reicht die Spanne von deutlich unter bis deutlich über dem Bekämpfungsrichtwert von 10 % befallener Pflanzen. Es konnte verstärkt Koloniebildung der Läuse festgestellt werden, die für die Saugschäden verantwortlich sind. Ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten, so sollte eine Maßnahme mit 300 g/ha Pirimor erfolgen. Alle Zuckerrübenflächen sind zu kontrollieren. Bei Neubesiedlung oberhalb der Schadschwelle sollte bis zum 6-Blatt-Stadium der Rübe ein weiteres Mal Pirimor eingesetzt werden.

Ein Einsatz systemisch wirkendender Insektizide macht unterhalb des 6-Blatt-Stadiums keinen Sinn, da die gewünschte Dauerwirkung nur durch entsprechende Wirkstoffaufnahme erreicht wird. Große Rüben nehmen mehr Wirkstoff auf.

Ist eine Unkrautregulierung dringlich, so kann die Insektizidmaßnahme hinten angestellt werden, weil die zurzeit auftretende Schwarze Bohnenlaus nur Saugschäden verursacht.

Blattlaus-Befallskarte im Internet www.liz-online.de/Blattlausmonitoring von LIZ, RRV und LWK

Herbizidschäden vermeiden: Mit den kalten Temperaturen der letzten Woche sowie den teils hohen Niederschlägen und geringer Wachsschicht hat die Herbizidverträglichkeit der Rüben deutlich abgenommen. Momentan haben SC- oder SE-formulierte, blattaktive Kombipräparate, wie z.  B. Belvedere Extra oder Betasana Trio, Vorteile gegenüber dem als OD = Öldispersion formulierten Betanal maxxPro. Über die Menge des jeweils zugesetzten Additivs, wie z.  B. Hasten, Kantor, Validate oder LI 700, können Belvedere Extra oder Betasana Trio besser auf die jeweiligen Witterungsbedingungen und damit auf die Herbizid­empfindlichkeit der Rübe eingestellt werden. Bei allen Überlegungen zur Verträglichkeit muss sich aber in jedem Fall die Herbizidmischung unbedingt an den vorhandenen Unkräutern orientieren, selbst wenn dadurch die Verträglichkeit herabgesetzt wird.

Die Wirkungssicherheit darf nicht verloren gehen, da sich durchgegangene Unkräuter später oft nur noch über Handarbeit bereinigen lassen. Herrschen kritische Bedingungen wie zum Beispiel keine Wachsschicht, feuchter Boden, bedeckter Himmel und kühle Temperaturen vor, so sollten erforderliche Maßnahmen als Splittingmaßnahmen im Abstand von drei Tagen durchgeführt werden.

Gute Hilfestellung unter Berücksichtigung der Witterung und der Rübenentwicklung bietet LIZ-Herbizid (www.liz-herbizid.de).