Zuckerrüben: Herbizidmaßnahmen der Witterung anpassen

Die anhaltend kalte Aprilwitterung hat den Auflauf der Rüben verzögert. Unkräuter zeigen sich schon deutlich. Neben Melde/Gänsefuß, Kamille und Knöterich ist Ausfallraps auf belasteten Flächen aufgelaufen.

Auch erstes Bingelkraut zeigt sich schon. Daher die Rübenflächen unbedingt kontrollieren und die erste NAK möglichst frühzeitig platzieren.

Bei Bingelkraut oder Ausfallraps als Leitunkraut darf mit der ersten NAK nicht gewartet werden und ein früher Einsatz von Debut + FHS

  • Bei genügend Bodenfeuchte dürfen die Bodenherbizide auf keinen Fall verringert werden. Bei Metamitron (z. B. Goltix Gold/Metafol SC) die Menge von z. B. 1,0 l/ha eher in Richtung 1,5 l/ha zu erhöhen, um damit bei der zweiten NAK etwas mehr Luft zu haben.
  • Bei Betanal maxxPro sollte die Ethofumesatmenge (Bodenwirkstoff) durch eine Zugabe von ca. 0,2 l/ha Ethosat 500 SC erhöht werden.
  • Steht Ausfallraps oder Bingelkraut schon deutlich am Ende der Keimblattphase, muss unbedingt Debut (+ FHS) in die Tankmischung.
    Wichtig
    : Einsatzbedingungen beachten, bei starken Schwankungen zwischen Tag/Nacht-Temperaturen baut sich der Debut-Wirkstoff in den Rübenpflänzchen langsamer ab und kann daher zu Wuchsschäden führen. Das Gleiche gilt bei Nachtfrostgefahr. Daher eine Behandlung gegebenenfalls um einen Tag verschieben.
  • Kommt in einer Mischung Betanal maxxPro zum Einsatz, ist momentan die Zumischung von Additiven kritisch zu sehen, da das Mittel aufgrund seiner Formulierung schon über eine hohe Blattaktivität verfügt. Eine weiteres Anschärfen kann hier zu Schäden an der Kulturpflanze führen.

Als Alternative zu 1,0 l/ha Betanal maxxPro kann auch z. B. 1,0 l/ha Powertwin Plus eingesetzt werden. Powertwin Plus ist unter kritischen Bedingungen verträglicher. Bis auf Tankmischungen mit Debut + FSH bedarf Powertwin Plus immer den Zusatz von 0,5 bis 1,0 l/ha FCS Rapsöl oder vergleichbarer Additive zur Wirkungsabsicherung.

Das gleiche Ergebnis, meist sogar mit Kosteneinsparungen, ist auch über Mischungen der Einzelkomponenten wie Betasana SC oder Kontakt 320 SC in Kombination mit Ethopsat 500 SC zu erzielen. Die Zugabe eines Additivs hilft auch hier die Wirkung abzusichern.

Als Basis einer Nachauflaufbehandlung kann ebenfalls Goltix Super in Verbindung mit Kontakt 320 dienen, z. B. 0,6 bis 0,8 Kontakt 320 SC (+0,5 bis 1,0 Öl) + 1,5 bis 2,0 Goltix Super.

Der Einsatz von 2,0 l/ha Goltix Super entsprecht dabei 1,0 l/ha Goltix Gold + 0,6 l/ha Ethosat 500 SC.