Zuckerrüben – Cercospora-Befall, 4. Proberodung

18. September 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Keine unnötigen Behandlungen durchführen: Der Cercospora-Befall hat in der letzten Woche witterungsbedingt zugenommen. Obwohl auf fast allen Boniturstandorten die Befallshäufigkeit über 45 % liegt, ist eine Bekämpfung der Blattkrankheiten nur noch auf Rübenschlägen sinnvoll, die Ende Oktober oder später gerodet werden. Zudem unterschiedliche Wartezeiten der Präparate (bis zu 35 Tagen) beachten. Von daher, keine unnötigen Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen! Für die Ertragsbildung spielen zu diesem späten Zeitpunkt alle pilzlichen Blattflecken eine immer geringer werdende Rolle.

4. Proberodung: Die Auswertung der vierten rheinisch-westfälischen Proberodung bestätigt die Folgen der anhaltenden Dürre. Der aktuelle Rübenertrag ist über das gesamte Anbaugebiet nur mäßig angestiegen und liegt aktuell 14 % unter dem fünfjährigen Mittelwert. Standortspezifisch streuen die Erträge enorm. Der Zuckergehalt hingegen liegt mit 18,68 % weiterhin deutlich über dem fünfjährigen Mittelwert und stützt den errechneten theoretischen Zuckerertrag von 12,78 t/ha. Allerdings besteht die Gefahr, dass bei stärkeren Niederschlägen die Zuckergehalte sinken können.

Bestände, die stärker unter Trockenheit gelitten haben, zeigen oft eine weitere Schädigung im Rübenkopf durch die Rübenmotte. Davon ausgehend ist in manchen Fällen Schimmel- und Fäulnisbildung zu beobachten.

Viele Rübenbestände zeigen aktuell Blattneuaustrieb. Dieser sollte auf Cercospora-Befall kontrolliert und bei späten Ernteterminen gesund gehalten werden.