Zuckerrüben ‑Blattkrankheiten

10. Juli 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Gegen Blattflecken keine Mittelreduktion vornehmen: Bei den wöchentlichen Feldkontrollen wurden auf 13 von 100 Flächen erste pilzliche Cercospora-Blattflecken gefunden. Das Prognosemodell CERCBET in ISIP (www.isip.de) bietet zusätzlich einen Überblick über die Befallssituation der Blattkrankheiten in der Region. CERCBET 1 kann den Befallsbeginn aufgrund der Witterung in der Region ermitteln. CERCBET 3 kann sogar die Befallshäufigkeit mit Cercospora für jeden Schlag berechnen.

Die Bekämpfungsschwelle liegt bis zum 31.Juli bei 5 % Befallshäufigkeit (5 von 100 Blättern aus dem mittleren Blattkranz zeigen Befall). Vor Überschreitung der Bekämpfungsschwelle muss gehandelt werden, damit sich Cercospora nicht im Bestand festsetzt. Berücksichtigen Sie bitte die unterschiedliche Anfälligkeit bzw. Toleranz der Zuckerrübensorten gegenüber den Blattkrankheiten insbesondere bei Cercospora.

Die Mittel müssen in voller Aufwandmenge zum Einsatz kommen. Sonst nehmen, Wirkleistung und Wirkdauer deutlich ab und einer Resistenzentwicklung Vorschub geleistet wird. Anwendungen nur bei frischen und aufnahmefähigen Blättern durchführen, keine Behandlung auf Bestände mit Hitzestress. Das gilt auch bei hohen Abendtemperaturen, da dann Verluste durch Verflüchtigung zu hoch sind. Bei einer Behandlung zu diesem frühen Termin haben Strobilurin/Azol-Kombinationen, z.B. Juwel 1,0 l/ha, Sphere 0,35 l/ha aufgrund ihrer längeren Wirkungsdauer Vorteile. Frühe Behandlungstermine ziehen aber bei Neubefall nicht selten eine Zweitbehandlung nach sich. Da zur Vermeidung von Resistenzen Strobilurine nur einmal im Jahr eingesetzt werden sollten, bei jeder folgenden Anwendung ein Wechsel bei den Wirkstoffen aus der Gruppe der Azole vornehmen.

Hinweis: Falls Sie auf ihren Rübenflächen noch Schosser beseitigen müssen, erledigen Sie das jetzt gleichzeitig mit den Befallskontrollen auf Blattkrankheiten.