Zuckerrüben – auf Rübenfäulen achten

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Starkregen und Staunässe sowie die feuchtwarme Witterung der letzten Wochen begünstigen den bodenbürtigen Pilz Rhizoctonia solani, den Auslöser der Späten Rübenfäule.

Die Kontrollen auf Blattkrankheiten sollten Sie daher nutzen, um auf gefährdeten Standorten (z. B. hoher Maisanteil in der Fruchtfolge, viel unverrottete organische Masse im Boden) nach faulen Rüben zu sehen.

Typisch für einen Befall ist das nesterweise Welken und Absterben der Blätter mit gleichzeitiger Fäulnis der Rübenkörper. Das klassische Schadbild zeigt sich aber nicht immer schon zu Beginn der Fäule, denn oft bleiben die Blätter lange grün, daher auffällige Pflanze ausgraben und den Rübenkörper einer genauen Kontrolle unterziehen.

Werden faule Rüben auf der Fläche festgestellt, sollte die Ernte vorgezogen werden, da sich die Fäule im Bestand schnell ausbreitet. Auch die Mietenlagerung ist so kurz wie möglich zu gestalten. Zudem sollte die Zuckerfabrik kontaktiert werden, um das weitere Vorgehen in beiderseitigem Interesse abzustimmen, damit der Schaden so gering wie möglich bleibt.

Im südlichen Rheinland (Kreis Düren, Euskirchen, Bergheim und Rhein-Sieg) gelten die Kontrollen auf faule Rüben vor allem dem Ditylenchusbefall. Im Anfangsstadium ist hier an den Rübenköpfen unterhalb des Blattansatzes ein pusteliges weißes Luftgewebe zu erkennen.

Später geht dieses Gewebe in Fäulnis über, die sich über den gesamten Kopfbereich ausbreitet und tief in den Rübenkörper eindringt. Vor allem die kühlen und sehr feuchten Bedingungen nach der Aussaat scheinen sich sehr positiv auf die erste Vermehrungswelle des Schädlings ausgewirkt zu haben. Auch hier gilt, bei Befall Kontakt mit der Zuckerfabrik aufnehmen und je nach Befallsstärke die Rodefolge anpassen.