Zuckerrüben: Abschlussbehandlung gegen Unkräuter

Die bisherigen NAK-Behandlungen zeigen überwiegend gute Wirkungen, haben aber auch Spuren an den Rüben hinterlassen. Die Spritzabstände dürfen dennoch nicht zu weit werden.

Die folgenden Herbizidmaßnahmen müssen auch weiterhin am Wachstumsstadium der Unkräuter ausgerichtet werden. Bei den zu wählenden Mitteln und Mittelkombinationen müssen die Witterungsbedingungen (gefallene Niederschläge und Temperatur) hinsichtlich Verträglichkeit und erneutem Unkrautauflauf berücksichtigt werden. Neben Weißem Gänsefuß, Melde, Kamille und Knöterich läuft auch die nächste Bingelkrautwelle auf.

Welche Mischungs macht es ?

Gegen eine breite Mischverunkrautung können z.B. 1,0 bis 1,2 l/ha Betanal maxxPro + 1,0 l/ha Goltix Gold + 0,5 l/ha Rebell + 0,2 l/ha Ethosat eingesetzt werden. Gegen eine Mischverunkrautung mit Bingelkraut gehören in die Mischung noch 15 bis 20 g/ha Debut + FHS. Falls Ausfallraps auftritt, Goltix- und Debutmenge erhöhen.
Alternativprodukte: Wird auf Powertwin plus oder auf Kontakt 320 mit Goltix Super zurückgegriffen, sind Ölzusätze zur Wirkungsabsicherung notwendig – allerdings nicht bei Debut + FHS in der Mischung.

Gezielt gegen Gräser

Gegen Verungrasung können ab der 2. NAK Behandlung gezielt Nachauflauf-Graminizide (wie Agil S, Fusilade Max, Targa Super/Panarex, Focus Ultra, Select 240 EC) eingesetzt werden. Optimal ist, wenn die Gräser 2 bis 3 Blätter gebildet haben, die Luftfeuchtigkeit über 60 % und die Temperaturen über 10 °C liegen. Bei der Kombination mit anderen Herbiziden muss die Graminizidmenge deutlich (um 30 bis 60 %) reduziert werden, um Schäden an den Rüben zu vermeiden. Auch die Zumischung von Öl oder Dash sollte dann reduziert werden bzw. unterbleiben.

Besser getrennte Anwendungen

Bei starkem Gräserdruck ist allerdings eine getrennte Anwendung durchzuführen. Das gilt ebenso, wenn die Rüben durch Vorbehandlungen geschädigt sind oder aufgrund der Unkrautsituation aggressive Herbizidmengen ausgebracht werden müssen. Stehen die Ungräser im Vordergrund, sollte das Graminizid 2 bis 3 Tage vor der Herbizidmischung ausgebracht werden. Müssen zuerst die breitblättrigen Unkräuter bekämpft werden, ist ein Abstand von 5 bis 7 Tagen bis zum Einsatz der Graminizide erforderlich.

Herbizidmischung für Hirsestandorte

Alle Nachauflauf-Graminizide sind überwiegend blattaktiv und haben keine versiegelnde Wirkung. Daher auf Hirsestandorten bei ausreichender Bodenfeuchte der Herbizidmischung Spectrum mit zunächst 0,3 l/ha (ab der 3. NAK mit 0,6 l/ha) zufügen. Spectrum wirkt über den Boden und hemmt die Keimung der Hirse. Weiterhin werden auch einige Problemunkräuter wie Hundspetersilie, Nachtschatten, Franzosenkraut, Amarant und Bingelkraut durch Spectrum bekämpft und damit Wirkungslücken anderer Bodenherbizide ausgeglichen.