Winterweizen – Basale Spelzenfäule

19. Juni 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Spelzenfäule nicht bekämpfbar: Vereinzelt sind im Winterweizen Spelzen zu finden, die großflächige Braunfärbungen vor allem auf den oberen Spelzenteilen aufweisen. Sie ähneln den Symptomen der Spelzenbräune, die der Pilz Septoria nodorum verursacht. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um eine Pilzkrankheit, sondern um Bakterien Pseudomonas syringae pv. Atrofaciens, die für die Verbräunungen verantwortlich sind. Die Bakterielle Spelzenfäule an Weizen kann zwei unterschiedliche Erscheinungsbilder zeigen. Das häufigere Symptom sind wasserdurchtränkte dunkelgrüne Flecken am Spelzengrund. Später verfärben sich die Spelzen schokoladenbraun auf beiden Seiten der Spelze. In Süddeutschland tritt an Weizen das andere Schadbild auf. Hier sind streifenförmige Braunfärbungen an den Spelzen zu finden, die sich auch vereinzelt auf die Ährenspindel fortsetzen.

Wirtspflanzen sind alle Getreidearten und verschiedene Gräser. Ausgangspunkt der Bakterien sind sichtbar oder latent verseuchtes Saatgut, Ernterückstände von infiziertem Getreide in engen Getreidefruchtfolgen ohne wendende Bodenbearbeitung. Die Ausbreitung erfolgt über feinste Regentropfen mit dem Wind. Die wirtschaftliche Bedeutung ist in der Regel gering. Die Bakterielle Spelzenfäule kann mit den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln nicht bekämpft werden.