Winterraps – auf Schwarzen Kohltriebrüssler achten

Restpflanzenabreife läuft davon / Silomaisreife teilweise überschritten / Frühe Sorten oft schon CCM-reif / Weiter Mais auch in Höhenlagen

Der Schwarze Kohltriebrüssler ist ein naher Verwandter des Gefleckten Kohltriebrüsslers (Ceutorhynchus quadridens), hat aber als Kühlbrüter einen anderen Lebenszyklus.

Er besiedelt den Raps schon im Herbst, nicht wie die anderen Rüssler erst im Frühjahr. Der 2 bis 3,5 mm lange Käfer hat rote Füße, glänzt schwarz und hat an der Unterseite helle Schuppen.

Der Schwarze Kohl­triebrüssler fliegt ab Mitte September zum Reifungsfraß in die frisch aufgelaufenen Rapsfelder. Je nach Temperatur beginnt der Käfer etwa vier Wochen später die Eiablage, die bei milden Temperaturen während des ganzen Winters erfolgen kann.

Er legt jeweils mehrere Eier in Gruppen an die Oberseite der Blattstiel­basis. Von dort bohren und fressen sich die Larven während der folgenden Herbst- und Wintermonate bis zum Vegetationspunkt der Rapspflanze vor.

Die befallenen Rapspflanzen kümmern im Frühjahr und bilden mehrere Seitentriebe. Der Haupttrieb stirbt meist vollständig ab. Zur Überwachung der Flugaktivität ab Aussaat des Rapses Gelbschalen aufstellen und regelmäßig auf Käfer kontrollieren.

Vorläufiger Bekämpfungsrichtwert: Zehn Rüssler in einer Gelbschale innerhalb von drei Tagen. Der Insektizideinsatz sollte vor der Eiablage ab Mitte Oktober erfolgen.

Zu frühe Behandlungen erfassen einen möglichen Neuzuflug nicht. Möglich sind Präparate mit der Indikation "beißende Insekten", wie zum Beispiel Bulldock, Cyperkill, Decis forte, Fastac ME, Fury 10 EW, Karate Zeon, Mavrik, Nexide, Sparviero, Sumicidin Alpha EC, Trafo WG sowie deren Vertriebserweiterungen.