Vor der neuen Ernte Lagerschädlingen vorbeugen

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Milde Winter begünstigen die Entwicklung von Lagerschädlingen. Dabei birgt Altgetreide eine besondere Gefahr. Auch wenn kein Befall zu sehen ist, können in den Körnern Eier der Lagerschädlinge abgelegt sein. Deshalb sollte altes und neues Getreide nicht gemeinsam gelagert werden.

Relevante Schädlinge sind Kornkäfer, Getreideplattkäfer, Reismehlkäfer, Getreidemotten und Milben. Neben Altgetreide bieten Staubansammlungen den Schädlingen gute Unterschlupfmöglichkeiten. Entsprechend wichtig ist die Reinigung der Anlagen:

Eine chemische Bekämpfung der Schädlinge in den Lagerräumen ist ebenfalls nur nach vorheriger Reinigung Erfolg versprechend. Zugelassen für die Bekämpfung von Vorratsschädlingen in Leerräumen ist K-Obiol EC 25. Es wird mit 60 ml auf 100 m2 gespritzt.

Je nach Oberfläche der Getreidesilos wird es in 5 bis 10 l Wasser je 100 m2 gelöst. Für glatte Oberflächen werden 5 l Wasser, für raue Oberflächen 10 l Wasser benötigt.

Die mit Abstand beste Möglichkeit der Schädlingskontrolle wird durch Kühlung des Getreides erreicht. Dabei gilt: Schüttkegel ein­ebnen und den Abstand der Kühlkanäle im Flachlager richtig wählen. Der Kanalabstand bei Einsatz eines Kühlgerätes darf maximal so groß sein wie die Schütthöhe.

Wird nur ein Belüftungsgebläse eingesetzt, sollte der Kanalabstand nicht größer als die halbe Schütthöhe sein.Bei einem Kühlgerät sind 10 m³ Luft pro Stunde je m³ Getreide notwendig. Bei einem Belüftungsgebläse sollten es mindestens 20 m³ Luft pro Stunde je m³ Getreide sein.

Im Herbst sollte der Getreidestapel so weit wie möglich, in jedem Fall aber auf unter 15 °C gekühlt werden. Mit einem Kühlgerät kann problemlos auf weniger als 10 °C heruntergekühlt werden. Dadurch werden die Atmungsverluste weiter reduziert.

Für die Belüftung gilt: Optimal ist eine relative Luftfeuchte unter 60 %, dabei sollte die Außentemperatur 5 °C unter der Temperatur des Getreidestapels liegen. Wichtig: Je feuchter das Getreide, desto häufiger muss die Getreidetemperatur kontrolliert und bei Bedarf nachgekühlt werden!

Wird befallenes Getreide umgelagert, kann es mit geeigneten Spritzgeräten auf dem Förderstrom behandelt werden. Geeignet sind z. B. Geräte zur Anwendung von Propionsäure.

Zugelassen für diese Anwendung sind:

  • Actellic 50 (nicht bei Roggen, Mais oder Buchweizen) mit 8 ml/t in mindestens 5 l Wasser/t.
  • K-Obinol EC 25 mit 10 ml/t in 1 l Wasser/t (bis 6 Monate Schutzdauer) oder mit 20 ml in 2 l Was­ser/t (bis 12 Monate Schutzdauer).