Unkrautbekämpfung — Durchwuchskartoffeln, Disteln, Stechapfel

19. Mai 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Unkrautbekämpfung: Bei den moderaten Temperaturen sind nun sehr günstige Bedingungen für Herbizidbehandlungen gegeben.
Spezialbehandlungen
Vorab: Dort, wo Kartoffeln folgen sollen, darf kein Effigo zum Einsatz kommen.
Durchwuchskartoffeln: Bekämpfung jeweils, wenn die Masse der Kartoffeln eine Wuchshöhe bzw. einen Durchmesser von 15 cm erreicht haben. In Versuchen brachten Spritzfolgen auf ­Basis von Meso­trione die besten Ergebnisse (max. 150 g/ha Mesotrione pro ­Saison). In der zweiten bzw. in der letzten Behandlung empfiehlt sich die Zugabe von Effigo (sofern keine Kartoffeln folgen). Dieses führt ­dazu, dass Tochterknollen nicht mehr austreiben. Beispiel für die letzte Behandlung: Callisto bzw. vergleichbare Produkte mit 1 l/ha + Effigo 0,35 l/ha.
Disteln: Ab 15 cm Wuchshöhe der Disteln mit 1,2 l/ha Vivendi, 167 g/ha Lontrel 720, Effigo 0,35 l/ha. Unter trockenen Bedingungen + Additiv (z. B. Silwet Gold 0,5 l je 200 l Wasser). Eine gute Wirkung hat auch Maister power (1,5 l/ha), hier aber kein Additiv zusetzen.
Stechapfel: Das giftige Unkraut hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im Mais sind aufgelaufene Pflanzen leicht zu bekämpfen, z. B. mit 0,75 bis 1 l/ha Callisto bzw. vergleichbaren Produkten. Dass der Stechapfel trotz Behandlung oft im Mais steht, liegt daran, dass das Nachtschattengewächs in Wellen und zusätzlich noch sehr spät aufläuft. Die Bestände also zum achten Laubblattstadium noch einmal kontrollieren und gegebenenfalls nachbehandeln. Über Sulcotrione (Sulcogan) bzw. Mesotrione (Callisto, Barracuda, Temsa, Simba u. a.) ist bei Bodenfeuchte auch Dauerwirkung gegeben.