Pflanzenbau aktuell

Sklerotinia – Behandlung erst zur Vollblüte:

Behandlungen gegen Sklerotinia sollten erst zur Vollblüte durchgeführt werden. Vollblüte ist in der Regel, wenn der Haupttrieb schon auf 20–30 cm gestreckt ist und Knospen an den Nebentrieben aufblühen. In diesem Jahr sind die Bestände erheblich unterschiedlich entwickelt, dementsprechend sollte bei Sorten mit verzettelter Entwicklung zeitlich gestaffelt behandelt werden. Eine höhere Gefahr für Sklerotinia ist bei warmer Witterung über 20 °C in der Voll­blüte gegeben. Nebenwirkungen auf z.  B. Alternaria, verbesserte Schotenfestigkeit und physiologisch bedingte Mehrerträge sind möglich, sodass oft Mehrerträge auch ohne massiven Sklerotiniabefall von 2–3 dt/ha zu erzielen sind.

Geeignet sind viele Produkte wie etwa Cantus Gold, Efilor, Propulse oder Custodia. Symetra hat bei hoher Sklerotiniagefahr nicht immer überzeugt. In Situationen ohne starken Druck darf aber auch ein ansprechender Mehrertrag erwartet werden. Darüber hinaus sind auch Kombinationen aus Strobilurinen wie Acanto oder Torero mit 60 % Aufwandmenge mit 0,5 l/ha Cercobin Fl, oder Tebuconazol-Produkte mit halber Aufwandmenge geeignet.

In Kombination mit Insektiziden ist unbedingt auf den Bienenschutz zu achten. In den vergangenen Jahren waren Behandlungen gegen die Kohlschotenmücke kaum erforderlich. Stärkeres Auftreten ist nur in Regionen mit deutlichen Schäden im Vorjahr zu erwarten, in der Regel kann auf Insektizide zur Blüte verzichtet werden. Grundsätzlich sollte immer abends nach dem täglichen Bienenflug behandelt werden. Fragen Sie den örtlichen Imker, wann seine Bienen im Stock sind.

Mit langsamer Durchfahrt von 5–6 km in den Abendstunden können Durchfahrverluste minimiert werden. Nur mit Epso Microtop um 5 kg/ha kann noch eine leichte Mikronährstoffdüngung erfolgen. Auf flüssige Bordünger sollte unbedingt verzichtet werden. Eine toxische Reaktion hierdurch zeigte in Versuchen der Vorjahre deutliche Ertragsverluste.