Rüben: Gegen Disteln, Durchwuchskartoffeln und Unkrautrüben

Die Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln, Disteln und Unkrautrüben in Kulturrüben gestaltet sich nicht einfach. Strategien gegen die unerwünschte Begleitflora werden im Folgenden vorgestellt.

Durchwuchskartoffeln können mit Herbiziden nicht ausreichend bekämpft werden. Versuchsweise (ohne Erfolgsgarantie) können Mischungen aus Debut 30 g/ha + Lontrel 720 80 g/ha + Betanal maxxPro 1,5 l/ha (oder vergleichbare Produkte) eingesetzt werden. Die Behandlung muss dabei in jedem Fall nach etwa acht Tagen wiederholt werden. Gegen Durchwuchskartoffeln sind selbst Glyphosatanwendungen mit dem Streichstab oder mechanische Maßnahmen nicht immer befriedigend.

Gegen Disteln (Wuchshöhe ca. 15 cm) darf die Aufwandmenge von Lontrel nicht unter 80 g/ha liegen. Wichtig: Sowohl die Disteln als auch die Witterung sollte wüchsig sein. Mit einem Zusatz von Netz- oder Haftmitteln kann die Mittelaufnahme und damit die Wirkung verstärkt werden. Da Disteln überwiegend nur nesterweise auf dem Acker auftauchen und daher nicht die ganze Fläche behandelt werden muss, halten sich auch die Kosten in Grenzen.

Unkrautrüben, die zunächst leicht übersehen werden, führen wegen der starken Vermehrung innerhalb weniger Jahre zu einer massiven Verunkrautung der Flächen. Dann kann nur noch mit erheblichem Aufwand reagiert werden, um Ertrags-, Qualitäts- und Ernteverluste zu vermeiden. Sobald Rüben außerhalb der Reihen zu finden sind, sollte die Bekämpfung beginnen. Innerhalb der Rübenreihen und bei kleineren Nestern erfolgt dies von Hand. Bei größeren Nestern sollte auf diesen Teilflächen ab Sechsblattstadium die Maschinenhacke (auch mehrfach) eingesetzt werden. Die spätere Beseitigung der Schosserrüben durch Ziehen von Hand oder Glyphosat-Behandlung sollte eine Notlösung sein, da der Aufwand erheblich und der Erfolg nur begrenzt ist.