Raps - Unkrautbekämpfung, Schädlinge

10. September 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Raps – Unkraut zügig bekämpfen: Bei aufgelaufenem Raps in Mulchsaaten ist die Bekämpfung des Ausfallgetreides in der Regel die dringendste Maßnahme. Besonders dort wo das Wasser knapp ist, sollte behandelt werden, sobald das Ausfallgetreide drei Blätter gebildet hat. Um eine schnelle Wirkung zu erreichen, sollte die Aufwandmenge nicht zu knapp gewählt werden. Geeignet ist unter anderem Targa Super mit 0,75 bis 1 l/ha. Sind auch schon Ackerfuchsschwanz und/oder Trespen aufgelaufen helfen gegen Trespen die Fop-Produkte (Targa Super, Agil-S, Gallant Super usw.). Auch leicht bekämpfbarer Ackerfuchsschwanz wird damit ausreichend erfasst. Oft ist Ackerfuchsschwanz aber nicht mehr entsprechend empfindlich. Dann ist es besser, auf Dim-Produkte wie Select 240 EC oder Focus Ultra zu setzen. Für Select 240 EC ist dieser erste frühe Anwendungstermin der richtige. Es wird mit 0,5 l/ha + 1 l/ha Radiamix eingesetzt. Radiamix ist ein Formulierungshilfsstoff, der mit Select 240 EC im Pack verkauft wird. Zur Absicherung der Wirkung gegen Ausfallgetreide bieten sich Mischungen mit 0,3 bis 0,5 l/ha Targa Super an.

Die gängigen Rapsherbizide wie Fuego Top, Butisan Gold, Runway usw. können mit Fop-Produkten wie Targa Super, Agil-S, Gallant Super usw. gemischt werden. Wird Select 240 EC eingesetzt, ist es ratsam, die Behandlung zu teilen und einen Abstand von sieben Tagen einzuhalten.

Belkar und Synero sind in der Mischbarkeit noch sehr eingeschränkt. Derzeit sind als Gräserpartner nur Gallant Super (0,4 bis 0,5 l/ha) und Panarex (1 bis 1,25 l/ha) freigegeben.

In Pflugsaaten ist hinsichtlich der Bekämpfung des Ausfallgetreides oft weniger Eile geboten. Für die Ackerfuchsschwanz- oder Trespenbekämpfung gilt Folgendes: Die erste Ungraswelle sollte zum 3-Blatt-Stadium bekämpft werden. Nach Möglichkeit sollte, nach Erreichen der entsprechenden Stadien, die Behandlung noch in dieser Woche erfolgen. Vorzugsweise morgens in den Tau. In der nächsten Woche, bei Temperaturen über 25 °C und sonniger Witterung werden die Pflanzen eine starke Wachschicht aufbauen. Das hat oft schlechte Wirkungsgrade zur Folge.

Raps – Schädlinge noch nicht aktiv: Die trübe und herbstliche Witterung hat die Aktivität der Herbstschädlinge (unter anderem Rapserdfloh, Schwarzer Kohltriebrüssler, Rübsenblattwespe) gebremst. Es sind nur wenige Fänge in den Gelbschalen zu finden. Maßnahmen sind daher aktuell keinesfalls notwendig und würden ins Leere laufen. Gegen Wochenmitte sollen die Temperaturen wieder steigen. Machen Sie die Gelbschalen also wieder bereit.