Raps – ungewöhnliche Situation: Zweite Zuflugwelle der Rüssler

26. Februar - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Die sonnig-warme Witterung seit vergangenem Sonntag lockt weiter die Frühjahrschädlinge in den Raps. Diese wieder optimalen Zuflugbedingungen wurden von proPlant angezeigt und erste Gelbschalenkontrollen ergaben auf einigen Standorten erneut bis zu 100 Gefleckte Kohltriebrüssler. Daher sind die Gelbschalen nach solchen Tagen unbedingt zu kontrollieren. Nicht an jedem Standort sind hohe Käferzahlen aufgetreten.

Nur an Standorten wo bereits ab dem 14. Februar hohe Käferzahlen (deutlich über hundert Kohltriebrüssler) aufgetreten sind und die erste Behandlung deshalb früh erfolgt ist (um den 18. Februar und damit mehr als 7 Tage zurückliegt), neigt sich die Dauerwirkung des Insektizids dem Ende. Hier empfiehlt sich, wenn erneut der Bekämpfungsrichtwert von 15 Gefleckten Kohltriebrüsslern oder 5 bis 8 Großen Rapsstängelrüsslern deutlich überschritten ist, eine weitere Maßnahme zügig durchzuführen. Denn die Käfer der ersten Zuflugwelle befinden sich mittlerweile in der Eiablage und die neu eingeflogenen Käfer haben bei den warmen Temperaturen den Reifungsfraß zügig durchlaufen.

Behandlungen von Ende letzter Woche haben den Zuflug zum Wochenwechsel erfasst.

Auf Standorten, wo der Bekämpfungsrichtwert erst jetzt erstmalig erreicht wurde, sollte jetzt einmalig behandelt werden.

Geeignet sind weiterhin Pyrethroide (z.B. Karate Zeon, Hunter, Lamdex Forte).

Hinweis: Bei der Auswahl des Pyrethroides sollte auf eine Zulassung gegen Rapsstängel-/Kohltriebrüssler und auf die maximale Anwendung der Produkte geachtet werden. So darf Karate Zeon maximal zweimal in der Kultur zur Anwendung kommen, Hunter ist nur für eine einmalige Anwendung zugelassen. Herbstanwendung sind mit zu berücksichtigen.