Raps – sehr unterschiedliche Bestände

Je nach gefallenen Niederschlägen und Bestellverfahren ist der Raps sehr unterschiedlich aufgelaufen und entwickelt. Vorzugsweise in Höhenlagen finden sich teils üppige Bestände, die schon einmal gekürzt werden mussten.

Sehr schwierig ist die Situation auf den Tonböden im Münsterland wie z. B. im Raum Beckum/Ahlen. Hier stehen teils nur wenige Pflanzen. Sind diese gleichmäßig verteilt, lässt sich ein Bestand mit zehn Pflanzen je Quadratmeter durchaus erfolgreich weiterführen.

Bei ungleichmäßiger Verteilung steht auf einigen Schlägen eine Entscheidung über die Ansaat einer neuen Kultur an. Sind schon Herbizide wie etwa Butisan Gold, Fuego Top oder Clomazone-haltige Produkte eingesetzt worden, und soll Winterweizen oder Wintertriticale nachgesät werden, muss laut Gebrauchsanweisung tief gepflügt werden.

In der Vergangenheit hat es aber auch funktioniert, wenn die neue Saat ohne Bodenbearbeitung eingeschlitzt wurde. Dabei ist es wichtig, dass die Masse der Körner auf gut 3 cm Tiefe abgelegt wird. Die Saatstärke sollte um 10 % erhöht werden.

Ausfallgetreide und Ackerfuchsschwanz können vor einer Bestellung mit 4 l/ha 360er Glyphosat + 5 kg/ha Schwefelsaures Ammoniak (SSA) abgetötet werden.

Geht es nur um wenig Raps, kann dieser auch nach der Saat mit zum Beispiel 20 g/ha Pointer SX beseitigt werden.

Auf Einzelflächen sind in diesem Jahr Symptome durch Bormangel zu sehen. Die Pflanzen bilden unterhalb bereits gebildeter Blätter neue Blätter. Hier sollten alsbald 200 g/ha Bor übers Blatt verabreicht werden. Dies kann z. B. über eine Kombination aus 1 l/ha Folicin-Bor Plus flüssig (140 g Bor) + 7 kg/ha Epso Micro Top (63 g Bor) erfolgen. Das Foto stammt von einer Fläche mit der Bodenart, sandiger Lehm.

Der pH-Wert von 6,7 ist nicht übermäßig hoch, liegt aber am oberen Ende der Skala. Neben Trockenheit sinkt die Bor Verfügbarkeit mit steigenden pH-Werten. Unabhängig von dem beschriebenen Fall ist eine Behandlung mit 150 bis 200 g/ha Bor in diesem Herbst besonders angeraten.