Raps — Pflanzenschutzmittelbehandlungen

10. März 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Raps: Die meisten Bestände sind gut entwickelt. Auch bei verzetteltem Auflauf ist in der Regel eine ausreichende Bestandesdichte vorhanden. Sehr unterschiedlich ist die momentan verfügbare N-Menge. So kommen sattgrüne wüchsige Bestände neben vielfach aufgehellten, blau verfärbten Beständen vor.

Da, wo noch Maßnahmen gegen Unkräuter notwendig sind, ist Eile geboten. In weit entwickelten Beständen mit frei liegenden Knospen kann gegen Kamille nur noch Lontrel zum Einsatz kommen. Gegen Ackerfuchsschanz kann noch mit 2,5 l/ha Focus Ultra + 1 l/ha Dash behandelt werden, sofern der Fuchsschwanz nicht vom Raps abgedeckt wird.

Eine Einkürzung der Bestände zur Sicherung der Standfestigkeit ist nur dort angeraten, wo Bestände mit hoher Pflanzenzahl (über 50, oft mit Ausfallraps) vorkommen. Wichtiger könnte in diesem Jahr die Kontrolle von Phoma sein, auch deshalb, weil der Pilz durch eine frühe Infektion im Herbst schon weit in die Pflanzen eingewachsen ist.

Tilmor und Toprex bringen die beste Leistung gegen Phoma. In den meisten Beständen sollte deshalb um 0,75 l/ha Tilmor mit guter Verträglichkeit bevorzugt zum Einsatz kommen. Wenn gleichzeitig eine gute Sicherung der Standfestigkeit gefordert ist, wäre Toprex mit 0,35 bis 0,4 l/ha besser geeignet. Tebuconazol-Produkte und Carax sind gegen Phoma deutlich schlechter wirksam.

Bestände, die momentan aufgrund von N-Mangel noch blau verfärbt sind, müssen erst wieder ergrünen. Zu frühe, besonders mit Toprex, durchgeführte Behandlungen sind hier nicht verträglich. In der Regel hat die Fungizidbehandlung noch etwas Zeit. Bei wärmeren Bedingungen bietet sich dann zum Zuflug von Stängelrüsslern eine kombinierte Behandlung mit einem Pyrethroid an. Gleichzeitig kann dann eine erste Bordüngung erfolgen. Die meisten Bestände zeigen im Wurzelhals keine Mangelsymptome, sodass Bormengen um 400 g/ha Bor ausreichend sein dürften. So kann mit dem neuen Epso Bortop (enthält 4 % Bor, 10 % Schwefel, 12,6 % MgO) eine erste Düngung mit 5 bis 7,5 kg/ha erfolgen, um eventuell mit einer zweiten Insektizidbehandlung nochmals 2,5 bis 5 kg/ha nachzulegen. Epso Bortop hat den Vorteil, dass es den pH-Wert der Spritzbrühe weniger erhöht als eine Zumischung von flüssigen Bordüngern.