Raps – nicht zu schnell gegen Glanzkäfer vorgehen

Erfahrungsgemäß ist nach strengeren Wintern der Schädlingsbesatz höher. Glanzkäfer sind seit dem vergangenen Wochenende stärker zugeflogen. Die Situation ist aber von Schlag zu Schlag unterschiedlich. Auf Einzelschlägen am oberen Niederrhein, in milden Börden oder Ruhrlagen und aus Ostwestfalen wird von stärkerem Befall berichtet.

Im südlichen Rheinland, im Raum Unna und Gütersloh wird die Bekämpfungsschwelle dagegen nicht erreicht. Erst wenn die Bekämpfungsschwelle von 4 Käfern/Knospe in schwachen Beständen und von 8 Käfern/Knospe in gut entwickelten Beständen bis EC 55 (Blüten noch geschlossen) überschritten ist, sollte eine Behandlung erfolgen. Dabei dürfen nicht nur die Randbereiche oder weit entwickelten Zeigerpflanzen betrachtet werden. Nach dem noch warmen Wochenanfang wird der Hauptzuflug vielfach durch sein. Danach wird es leicht kühler und bedeckter, womit der Zuflug abnimmt und Behandlungen gut platziert sind.

Geht es neben Glanzkäfer noch um Rüssler, empfiehlt sich der Einsatz von 200 ml Trebon 30 EC. Das Produkt ist B2 und darf nur nach dem täglichen Bienenflug eingesetzt werden, sofern sich blühende Pflanzen im Bestand befinden. Hinweis: Vielfach finden sich Vorblüher oder blühende Unkräuter in den Beständen. Nur gegen Glanzkäfer empfehlen sich die B4-Produkte Mavrik Vita/Evure, Biscaya oder Mospilan SG/Danjiri. Avaunt oder Plenum als B1-Produkte lassen sich nur ohne blühende Pflanzen einsetzen.

Geplante Wachstumsreglermaßnahmen sollten sich am optimalen Insektizidtermin orientieren. Phoma rückt mit anhaltender Trockenheit weiter in den Hintergrund. Wenn doch Niederschläge fallen, bringen zeitnahe Behandlungen eine breitere Wirkung.

Dort wo Rüsselkäfer in bekämpfungswürdigem Ausmaß aufgetreten sind, waren Behandlungen in der letzten Woche sehr effektiv. Auch am vergangenen Wochenende sind noch Rüssler zugeflogen (vor allem kalte Lagen und Höhenlagen). Behandlungen müssen zügig in dieser Woche erfolgen.