Raps – Herbizide, erste Schädlinge

4. September 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Erster Raps ist nach den Niederschlägen letzter Woche aufgelaufen und lässt vielfach passende Bestandesdichten erwarten. Wo nur wenig Niederschlag gefallen ist, bleibt die Situation zur Aussaat angespannt. Für den in den letzten Tagen bestellten Raps wäre der angekündigte Regen passend.

Herbizide: Läuft der Raps nach Feuchtigkeit auf, laufen auch Unkräuter auf. Daher sollte der Niederschlag, die feuchten Böden und der Tau für Herbizidmaßnahmen genutzt werden. Wo aber nur geringe Niederschläge gefallen sind, sollten Herbizidbehandlungen erst nach vollständigem Auflauf des Bestandes durchgeführt werden, um unnötige Kosten bei eventuell notwendigem Umbruch zu vermeiden.

Ausfallgetreide ist durch die Trockenheit nach der Ernte nur zögerlich aufgelaufen. In Mulchsaaten wird sich mit dem Raps das Ausfallgetreide zügig entwickeln. Eine frühzeitige Bekämpfung im 2- bis 3-Blatt-Stadium z.B. mit 0,6 bis 0,8 l/ha Agil-S oder 0,7 bis 0,9 l/ha Targa Super ist angeraten, denn bei anhaltender Trockenheit bedeutet es Konkurrenz um Wasser. Die niedrige Aufwandmenge gilt für Gerste, die hohe für die anderen Getreidearten. Wahrscheinlich wird man in diesem Jahr dann nochmal gegen Ausfallgetreide behandeln müssen.

Schwer bekämpfbarer Ackerfuchsschwanz: Für eine mögliche Bekämpfung mit 0,5 l/ha Select 240 EC + 1 l/ha Radiamix ist es in der Regel noch zu früh. Die Masse des Ackerfuchsschwanzes sollte zwei bis drei Blätter gebildet haben. Aufgrund der Trockenheit ist auf vielen Standorten aber mit einem verzettelten Auflauf zu rechnen. Die Kombination kann kulturverträglich bis Ende September eingesetzt werden. Ist Ausfallgetreide dann noch oder wieder ein Thema, sollte der Kombination 0,3 l/ha Agil-S oder 0,3 l/ha Targa Super zugemischt werden. Alternativ ist auch Focus Ultra mit 2,5 l/ha + 1 l/ha Dash geeignet. Die Mischung kann auch noch im Spätherbst eingesetzt werden, ist aber etwa doppelt so teuer wie die Select 240-EC-Kombination.

Schädlinge: Mit dem Auflauf wird der Raps attraktiv für Schädlinge. Um besser einschätzen zu können, mit welchem Schädling man es zu tun hat, sollten die Gelbschalen frühzeitig aufgestellt werden. Erste einzelne Löcher sind bereits an den Keimblättern sichtbar (siehe links). Diese rühren in der Regel von sogenannten Sommererdföhen wie etwa dem gewelltgestreifeten Kohlerdfloh. Im Vergleich zum Rapserfloh sind sie nur etwa halb so groß und die Flügeldecken gestreift. Auch legen sie keine Eier im Raps ab, sodass es im Hinblick auf die Schadgefahr nur um den Blattfraß geht. Massenhafter Befall, der eine Spritzung erforderlich machen würde, ist aber selten.

Nur bei flächendeckendem Befall mit mehr als acht Einstichen an den Keimblättern verliert der Raps an Wuchs, sodass früh Behandlungen mit Pyrethroiden notwendig werden können.

Neben den Erdfloh können weitere Schädlinge wie die Raupen der Rübsenblattwespe, die Raupen der Kohlmotte oder Schnecken ebenfalls einen Lochfraß verursachen.

Momentan ist der Schneckendruck noch sehr gering. Dennoch sollten mit Tau und Bodenfeuchte die Flächen unbedingt kontrolliert werden.