Erdflohlarven wandern ein: Die Einwanderung der Erdflohlarven in die Blattstiele des Rapses hat begonnen. In früh gesäten/aufgelaufenen Rapsbeständen sind nun die typischen pustelartigen Fraßspuren der Larven auf den Blattstielen zu erkennen. Gegen die Larven kann man noch sehr gut vorgehen und damit ein Einwandern in den Vegetationskegel verhindern. Bei der Behandlungsentscheidung sollte die Wüchsigkeit des Rapses mit einbezogen werden. So kann ein starker Raps sicherlich bis zu fünf Larven/Pflanze kompensieren, während es für einen schwach entwickelten Raps drei Larven/Pflanze als Bekämpfungsschwelle angenommen werden kann. Zweitens macht ein Insektizideinsatz Sinn, wenn deutlicher Zuflug mit dem Schwarzem Kohltriebrüssler stattgefunden hat.
Bei Temperaturen jenseits der 22 °C und Sonne sollten Behandlungen jedoch aktuell unterbleiben. Die Wirkungsdauer der Insektizide ist unter diesen Bedingungen nur sehr kurz (wenige Tage). Die Larven schlüpfen aber anhaltend über einen längeren Zeitraum und werden nicht erfasst. Insektizideinsätze mit Pyrethoiden (z.B. 75 ml/ha Karate Zeon) gegen die Erdfloh- und Kohltriebrüsslerlarven sind daher frühestens ab Ende der Woche bei abnehmenden Temperaturen zu empfehlen.
In späteren Saaten sind die Erdflöhe später zugeflogen und Maßnahmen auch erst gegen Ende Oktober nötig. Ähnlich kann in Höhenlagen vorgegangen werden.
Auch wenn bereits einmal frühzeitig gegen den Blattfraß vom Erdfloh, der Rübsenblattwespe oder gegen Läuse behandelt wurde, sollte aufgrund oben genannter Bedingungen (lange Zuflug-/Eiablagephase, kurze Wirkungszeit), unbedingt auf Larvenbesatz kontrolliert werden.
Hinweis zum Wachstumsregler: Sehr wüchsiger Raps sollte eingekürzt sein. Mit den ungewöhnlich hohen Temperaturen und zunehmend angespannter Wassersituation lässt der Raps auch auf den besseren Standorten in den frühen Nachmittagsstunden die Blätter hängen. Aufgrund des Wasserstresses wird der Raps vielfach eher verhalten weiterwachsen. Wachstumsreglereinsätze unter diesen stressigen Bedingungen sollten momentan unterbleiben.