Raps – Bormangel, Schädlinge

9. Oktober 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Erste Symptome von Bormangel: Die trockenen Bedingungen lassen an den Herbst 2016 erinnern. In diesem Jahr ist es auf Einzelflächen zu Symptome durch temporären Bormangel gekommen, da Bor bei Trockenheit schlecht verfügbar ist. Aktuell werden erste Einzelpflanzen mit gleicher Symptomatik beobachtet. Es kommt zu einem Büschelwuchs, da die Pflanzen unterhalb bereits gebildeter Blätter bei einsetzendem Wuchs neue Seitentriebe bilden. Hier sollten natürlich zeitnah 150 bis 200 g/ha Bor übers Blatt verabreicht werden. Geeignet sind unter anderem 1,25 bis 1,5 l/ha Lebosol Bor oder auch die Kombination aus 1,0 bis 1,35 l/ha Lebosol Bor + 5,0 kg/ha Epso Comitop. Neben Trockenheit sinkt die Bor-Verfügbarkeit mit steigenden pH-Werten. Die Maßnahme kann mit Wachstumsregler und/oder Insektizidmaßnahmen kombiniert werden.

Schädlinge – Gelbschalen kontrollieren: Auf einigen Flächen ist weiterhin die Larve der Rübsenblattwespe aktiv, die große Löcher in die Rapsblätter oder großflächig vom Blattrand aus frisst. Großer wüchsiger Raps kann den Fraß gut kompensieren und es können ein bis zwei Larven pro Pflanze toleriert werden. Bei kleinem weniger wüchsiger Raps ist mehr Vorsicht geboten. Sicher gegen die Larven wirken Pyrethroide.

Im Raum Iserlohn sind die ersten Schwarzen Kohltriebrüssler zugeflogen. Auch im Kreis Warendorf waren erste Käfer in der Schale. Die Anzahl von ein bis fünf Käfern je Gelbschale ist noch gering. Damit ist der Schädling deutlich später und bis jetzt in der Fläche weniger verbreitet zugeflogen als vergangenes Jahr. Um einen weiteren möglichen Zuflug zu erfassen, sollten die Gelbschalen weiter kontrolliert werden. Behandlungen gegen den Schädling empfehlen sich in der letzten Oktoberdekade. Damit erfasst man die schlüpfenden Larven. Zu diesem Termin lässt sich auch beurteilen, ob eine Behandlung gegen die Larven des Erdflohs erforderlich ist. Aktuell empfiehlt sich eine Maßnahme gegen den Erdfloh nicht, da der Larvenschlupf maximal beginnt und die Wirkunsgdauer der Pyrethroide bei warmen Temperaturen nur gering ist. Im Boden befindliche Eier und anhaltend schlüpfende Larven werden zum aktuellen Zeitpunkt nicht erfasst. Bei beiden Schädlingen gilt, dass schwache Rapsbestände deutlich stärker gefährdet sind.