Pflanzenbau aktuell

Raps

Raps wird nun zügig an Wachstum gewinnen. Je nach Vorwinterentwicklung, Befall mit Schwarzem Kohltriebrüssler und Frostereignissen differenzieren die Bestände immer noch stark. Flüssigdüngermaßnahmen oder das Überfahren bei Frost haben stellenweise deutliche Spuren hinterlassen, besonders an kleinen Pflanzen. In ausgedünnten Beständen ist auf Tauben zu achten, die dort gut landen können und die Knospen anpicken.

Zudem fallen Nester auf, wo die Pflanzen weiter zurückgehen. Hier sollte auch auf Kohlhernie kontrolliert werden. Der Erreger hatte im feuchten Herbst/Winter gute Infektionsbedingungen.

Rüssler (Kohltriebrüssler und Rapsstängelrüssler) werden mit steigenden Temperaturen nun zügig mit der Eiablage beginnen. Behandlungen sollten dort, wo die Bekämpfungsschwelle bereits überschritten wurde und noch keine Maßnahme erfolgt ist, nun unbedingt zeitnah durchgeführt werden. Bis auf die Höhenlagen und nordöstlichen Teile NRWs ist der Hauptzuflug nach dem ProPlant bereits erfolgt und es ist kein nennenswerter Zuflug mehr zu erwarten. Dennoch sollten auch außerhalb dieser Regionen die Gelbschalen noch weiter kontrolliert werden.

Mit steigenden Temperaturen über 20 °C, wird der Glanzkäfer vermehrt in die Bestände einfliegen. Die Kontrolle muss im Bestand in den Knospen erfolgen. Als Bekämpfungsschwelle gelten bis EC 55 (Blüten noch geschlossen) in schwachen Beständen vier Käfer/Knospe und in gut entwickelten Beständen acht Käfer/Knospe. Ist die Bekämpfungsschwelle erreicht, sollte die Maßnahme in Abhängigkeit der Witterung erfolgen. Am besten wird am Ende einer warmen, strahlungsreichen Phase behandelt. Folgen nach der Behandlung weitere sonnig warme Zuflugtage, lässt die Wirkung schnell nach und neue Käfer sind in den Knospen zu finden.

Erste Wachstumsreglereinsätze im Raps sind im Rheinland in den wüchsigen Saaten bereits erfolgt. Ab etwa 25 cm Wuchshöhe sollten in Abhängigkeit von der Witterung Wachstumsreglermaßnahmen mit 0,75–1,0 l/ha Tilmor, 1,0–1,25 l/ha Ampera, 0,35–0,45 l/ha Toprex, 0,5–0,8 Carax oder 0,8–1,0 Folicur platziert werden. In üppigen und schon weit entwickelten Beständen sind die höheren Aufwandmengen zu wählen.

Gleiches gilt für längere Sorten wie Expansion, Exstorm, Hybrirock und Astereon. Vielfach wird man in Abhängigkeit von einer notwendigen Insektizidmaßnahme (siehe oben) den Wachstumsregler platzieren. Durch den späten Vegetationsstart, werden die Bestände in diesem Jahr eher nicht so lang. Phoma hatte im letzten Herbst gute Infektionsbedingungen und in den typischen Rapsanbaugebieten konnte bereits früh Befall beobachtet werden. Bleibt die Witterung wechselhaft, ist dieses günstig für das weitere Pilzwachstum. Hier sollten Mittel mit guter Fungizidleistung wie Tilmor, Ampera oder bei gleichzeitig stärkerer Einkürzung Toprex oder die Kombination aus Carax + Tilmor nahe an Niederschlägen platziert werden.

Bei verzögertem Wachstumsstart (z. B. in kalte Lagen, frostgeschädigte Bestände) sollten die Bestände zunächst an Wuchs aufnehmen und durchgängig ergrünen. Ob hier überhaupt Maßnahmen notwendig werden, ist dann zu prüfen.