Raps

Mit dem Temperaturanstieg hat der Raps deutlich an Wuchs gewonnen. Frühsaaten erreichen das 6. Laubblatt-Stadium. Dichte Bestände sollten, sofern noch nicht geschehen, zügig eingekürzt werden.

Für Bestände, die um den 25. September das 4. Laubblatt-Stadium erreicht hatten, ist eine Behandlung in dieser Woche angeraten. Geeignet ist unter anderem Carax mit 0,5 bis 0,75 l/ha.

Weniger weit entwickelte Bestände sollten, wenn überhaupt, erst im Spätherbst zum 6. Laubblatt-Stadium, behandelt werden. Bei den Spätbehandlungen geht es darum, eine Wirkung gegen die Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) zu erreichen. Besonders geeignet für diese Anwendung ist Tilmor mit 0,75 l/ha.

Aktuell werden erste Phoma-Infektionen aus Mitte September auf den Blättern sichtbar. Betroffen sind Schläge, die in Wind­richtung zu Altrapsflächen liegen. Feuchtwarme Herbstwitterung wird weitere Infektionen ermöglichen.

Erdflöhe sind seit letzter Woche etwas stärker zugeflogen. Die Schadschwelle von 50 Käfern je Gelbschale wurde bislang an keinem Kontrollstandort überschritten. So kann und sollte abgewartet werden. Es reicht aus, die Bestände in der zweiten Oktoberhälfte zu kontrollieren.

Bei Bedarf ist eine Bekämpfung der Larven möglich. Diese Behandlung lässt sich gegebenenfalls mit einer Fungizid-/Wachstumsreglermaßnahme kombinieren. Neben dem Rapserdfloh kann in milden Wintern der Schwarze Kohltriebrüssler eine Rolle spielen. Zuflug war in den letzten Jahren vornehmlich in der Voreifel, der Zülpicher Börde, am Niederrhein, im Märkischen Kreis und Kreis Unna zu beobachten.

Zu einem ertragswirksamen Schaden ist es im Jahr 2013/14 auf einer Fläche in der Voreifel und 2015/16 auf einer Fläche am Niederrhein gekommen (hier in Kombination mit Gänsefraß). Aktuell wurde der Bekämpfungsrichtwert von 10 Käfern je Gelbschale an unseren Kontrollstellen noch nicht erreicht.