Problemunkräuter – Bekämpfung

16. Juli 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Problemunkräuter auf der Stoppel bekämpfen: In diesem Jahr sind wieder häufiger Flächen mit Queckenbesatz zu beobachten. Gegen Quecken und andere Wurzelunkräuter (unter anderem Winde, Ackerschachtelhalm, Disteln) kann auf der Stoppel mit glyphosathaltigen Produkten vorgegangen werden. Zunächst sollte nach der Ernte nicht oder nur flach bearbeitet werden, damit die Unkräuter wieder grün austreiben, da die Mittel ausschließlich über das Blattgrün aufgenommen werden. Für eine gute Wirkung ist dann auf folgende Dinge zu achten.

Optimal ist es, wenn nach Regen oder Tau auf die weiche Wachsschicht behandelt wird.

Versuche haben gezeigt, dass die Zugabe von 5 bis 10 kg/ha SSA, jeweils die Wirksamkeit erhöht (beim Premiumprodukt und Kyleo ebenso wie beim Nachbau). Dieser Effekt ist umso größer, je härter oder eisenhaltiger das Spritzwasser ist. SSA sollte dabei vor dem Glyphosat in den Spritztank gegeben werden. Je 100 l Wasser 2,5 bis 5 kg SSA (die höheren Mengen bei Wasserhärten über 15 Grad deutscher Härte). Die Wassermengen sollten nicht deutlich über 150 l/ha liegen. Beim SSA nur saubere (gesackte Ware) verwenden. Ansonsten kann es zu Verstopfungen der Filter kommen. Eine Ausbringung von Grunddüngern oder Kalk ist erst nach einer Spritzung sinnvoll, da ansonsten durch den Staubbelag die Glyphosatwirkung erheblich abfällt.

Die folgende Stoppel- oder Grundbodenbearbeitung sollte erst nach 7 bis 14 Tagen erfolgen.Reine Glyhposatprodukte wirken gut gegen Gräser. Sind auch Unkräuter wie Winden, Disteln oder Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, ist Kyleo das deutlich bessere Produkt. Kyleo darf allerdings nicht auf dränierten Flächen zum Einsatz kommen und der Wirkstoff 2,4-D fordert Wartezeiten: Zwischen der Anwendung und Saat der Folgekultur sind die folgenden Abstände einzuhalten.

  • 1 Tag vor Mais,
  • 3 Tage vor Getreide,
  • 7 Tage vor Sorghum, Gräser,
  • 14 Tage vor Sonnenblumen, Zwischenfrucht-Senf, Zwischenfrüchten, Phacelia, Luzerne, Klee-Arten,
  • 21 Tage vor Ackerbohnen, Erbsen, Sojabohnen,
  • 28 Tage vor Winterraps, Senf, Buchweizen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zwiebeln,
  • 60 Tage vor Gemüse.