Mais - Trockenschäden

13. August 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

rößere Regenfälle blieben oftmals aus. Bezüglich der Trockenstressproblematik trat somit in den Maisbeständen keine Linderung ein. In den südlichen und östlichen Landesteilen, bei allgemein besserer Wasserversorgung, steht der Mais in der Regel (noch) gut. Das Sommerwetter begünstigt hier die Stärkeeinlagerung und die aktive Abreife. In den nördlichen und westlichen Landesteilen sind gravierende Trockenschäden vorhanden. Hier sind verbreitet kolbenlose Pflanzen aufzufinden, angelegte Kornanlagen wurden zum Teil deutlich reduziert. Sofern es vorgesehen ist, kolbenlose Bestände bzw. Teilschläge mit kolbenlosen Mais separat zu häckseln, sollte dies geschehen, bevor die Pflanzen im Blattapparat komplett abgestorben sind. Hier gilt es den richtigen Zeitpunkt zwischen „noch verdichtbar“ und „übermäßigen Saftaustritt“ zu finden. Im Idealfall werden mit dem kolbenlosen Material T-Gehalte von etwa 25 bis 27 % realisiert. Allerdings sind diese Gehalte starken Schwankungen unterworfen, denn die Kolben fehlen als stabilisierende Größe.

Tritt beim Wringtest am Stängel noch viel Saft aus, liegen die T-Gehalte der kolbenlosen Pflanzen in der Regel noch deutlich unter 25 %. (Bildquelle: Erhardt)

Tritt beim Wringtest am Stängel noch viel Saft aus, ist es oft noch zu früh. Bei der Silierung ist mit dem Austritt von Sickersaft zu rechnen, der ordnungsgemäß aufgefangen werden muss. Gegebenenfalls kann austretender Sickersaft auch durch die Silierung über trockener Grassilage, Stroh oder Trockenschnitzel gebunden werden. Probeschnitte am vergangenen Freitag zeigten für absolut kolbenlosen Mais T-Gehalte zwischen 22 und 25 %. Hochgerechnet über die beprobten Pflanzen lagen die Frischmasseerträge dabei zwischen 15 und 18 t/ha. Damit ergibt das „Vorweghäckseln“ zumindest kleinerer Teilbereiche mit kolbenlosen Mais in der Regel keinen Sinn. Keinesfalls sollten Teilbereiche mit noch vitalen Pflanzen, auch mit deutlich reduziertem Kolbenansatz, vorzeitig geerntet werden. Sollte es richtig regnen, kann hier ggf. noch einiges an Ertrag und Qualität gewonnen werden.

Dort wo sich der Mais ohne Trockenstress entwickelt hat, rechnet man um Mitte September mit dem Erreichen der Silierreife. Da die Wasserbilanz landesweit negativ ist, kann es bei weiterhin ausbleibendem Regen auch auf besseren Standorten noch eng werden. Unabhängig vom Reifegrad der Körner orientiert sich der Siliertermin dann an der Abreife von Blättern und Stängeln.