Mais – Tipps zur Unkrautbekämpfung

23. April 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Mais – Vorauflauf nur bei feuchten Böden: Derzeit ist es so trocken, dass die Bedingungen für Bodenherbizide eher ungünstig sind. Sollte es im Laufe der Woche ergiebiger regnen, macht es auf einzelnen Standorten aber Sinn Termine im Vor- bzw. im frühen Nachauflauf zu nutzen. Dies empfiehlt sich auf Flächen mit Besatz an Storchenschnabel, Fingerhirsen, bzw. bei insgesamt hohem Unkrautdruck. Für Behandlungen im Vorauflauf eigenen sich unter anderem Adengo (0,25 l/ha), Spectrum Gold (2 l/ha), Spectrum Plus (3 l/ha) oder Successor T (3 l/ha). Sind die Unkräuter/Hisen über das Keimblattstadium hinaus, empfiehlt sich der Zusatz eines günstigen Mesotrione Produktes wie z. B. Barracuda/Temsa mit 0,5 l/ha. Dies gilt allerdings nicht für Adengo. Adengo wird bislang aus Verträglichkeitsgründen nur im Vorauflauf empfohlen. Ausnahme davon ist die Bekämpfung von Erdmandelgras. Dieses tritt auf Standorten mit hohem Anteil an Sommerungen häufiger in Erscheinung. Adengo hat eine ansprechende Wirkung. Allerdings muss das Mittel über die Blätter des Erdmandelgrases aufgenommen werden. Wenn das Erdmandelgras zwei bis drei Blätter hat, ist auch der Mais in diesem Stadium. Hier wird ein mögliches Verträglichkeitsrisiko zugunsten einer ausreichenden Wirksamkeit in Kauf genommen. Zu Schäden ist es bislang nicht gekommen. Nach Vorlage mit z. B. 0,33 l/ha Adengo wird dann zum 6- bis 8-Blatt-Stadium des Maises mit z. B. 1 l/ha Barracuda nachgelegt. Über die Spritzfolge wird auch die übrige Verunkrautung (mit Ausnahme von Quecken) abgedeckt.

Bleibt es trocken, bietet es sich an, die erste Keimwelle durch Blindstriegeln zu beseitigen. Allerdings hat auch dies seine Grenzen. Derzeit wird allein bei der Saat schon sehr viel Staub aufgewirbelt. Striegeln auf staubtrockenen Böden kann in Kombination mit Wind zu enormer Winderosion führen.