Mais – Kälte und Frost

14. Mai 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Kälte und Frost machen Probleme: Aussaaten in der Karwoche sind in der Regel aufgelaufen. Bei den kalten Temperaturen bis hin zu Nachtfrost ist das Wachstum und das Auflaufen bei späteren Saatterminen mehr oder weniger zum Stillstand gekommen. Lokal sind Frostschäden zu finden. Im Extrem ist der oberirdische Aufwuchs bei frühem Feldaufgang abgefroren. Oft sind Teilbereiche wie Senken, wo die kalte Luft zusammengelaufen ist, betroffen. Da sich der Vegetationskegel bis zum 3- bis 4-Blatt-Stadium aber noch im Erdboden befindet, können die Pflanzen bei steigenden Temperaturen wieder austreiben. Die Frage ist, wie lange der Mais den anhaltend widrigen Wachstumsbedingungen standhalten kann. Die Keimlinge noch nicht aufgelaufener Saaten können unter diesen Bedingungen „die Orientierung verlieren“ und korkenzieherartig im Boden verdrehen, dabei kann die Triebkraft auf der Strecke bleiben. Keimlingsverluste, schwache Pflanzen und entsprechend schlechte Feldaufgänge können die Folge sein. Eine durchgreifende Erwärmung ist noch nicht abzusehen. Aktuell muss die weitere Entwicklung abgewartet werden. Handlungsbedarf besteht in der Regel erst dann, wenn sicher nicht mehr als fünf bis sechs Pflanzen/m² etabliert werden können. Pflanzenschutzmaßnahmen, die den kleinen Pflanzen weiter zusetzen können, insbesondere mit blattaktiven Mitteln, sollten nach Möglichkeit geschoben werden, bis die Bestände sicher stehen und wieder Wachstum zeigen.