Leguminosen — Blattläuse, Virusuntersuchungen

12. Mai 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Körnerleguminosen – erste Blattläuse: Vereinzelt lassen sich schon Grüne Erbsenblattläuse finden. Bei frühzeitigem Auftreten können sie ertragsrelevante Virusschäden verursachen. Der Schädling sitzt versteckt an der Blattunterseite. Der vorläufige Bekämpfungsrichtwert für Blattläuse als Virusvektoren liegt bei 10 % Blattlausbefall an den Pflanzen vor der Blüte. Mit Beginn der Blüte sind Schäden durch Virusübertragung nicht mehr relevant. Ab diesem Stadium geht es vorrangig um die Vermeidung von Saugschäden. Hier ist der Bekämpfungsrichtwert ab 10 Erbsenblattläuse pro Trieb erreicht. Falls eine Insektizidmaßnahme nötig wird, so ist das nützlingsschonende Pirimor mit 300 g/ha Aufwandmenge das Insektizid der Wahl.

Durch Ausklopfen der Pflanze auf eine helle Unterlage lässt sich ein Befall schnell überprüfen. (Bildquelle: Winkelheide)

In Ackerbohnen wurden in unserer Region noch keine Blattläuse gefunden. Auch hier überträgt die Grüne Erbsenblattlaus verschiedene Virusarten. Werden die Grünen schon vor der Blüte gefunden, so gilt auch der Bekämpfungsrichtwert von 10 % befallene Pflanzen. Tritt diese Läuseart erst ab Beginn der Blüte auf, so sind Schäden durch Virusübertragung nicht mehr zu erwarten.
Ab Beginn der Blüte können Schwarze Bohnenläuse bei massenhaftem Auftreten starke Saugschäden an Pflanzen verursachen. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 5 bis 10 % befallene Pflanzen mit Koloniebildung mit mehr als 20 Tieren. Sind Insektizidmaßnahmen erforderlich, so das nützlingschonende Pirimor WG einsetzen.

Leguminosen – Angebot von Virusuntersuchungen: Auch in diesem Jahr untersucht die Landwirtschaftskammer NRW das Auftreten und die Bedeutung von Viruserkrankungen in Leguminosen weiter. Dazu benötigen sie Pflanzenproben und Blattläuse von Leguminosen (Ackerbohnen, Gemüseerbsen, Felderbsen, Platterbsen, Luzerne, Lupine, Wicken, Inkarnatklee, Wundklee, Rotklee, Weißklee, Alexandrinerklee, Weißer Gänsefuß). Die Blattproben sollten von einem Standort sein und aus Einzelblättern von mindestens 30 Pflanzen bestehen. Hierbei sind möglichst auffällige Blätter aus den mittleren Blattetagen zu bevorzugen. Luftig verpackt ohne Zugabe von Wasser oder feuchtem Papier sollte die Probe schnellstmöglich verschickt werden. Falls Läuse an den Pflanzen vorhanden sind, sammeln Sie diese bitte auch. Proben schicken Sie bitte an den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW, Stichwort Virusmonitoring Leguminosen, Gartenstr. 11, 50765 Köln.

Ackerbohnenpflanzen mit Virussymptomen. (Bildquelle: Winkelheide)