Kartoffeln – wird die Krautfäule immer aggressiver?

Am Versuchsstandort in Heinsberg/Viersen wurden am 10. Juli frühmorgens mit Krautfäule infizierte Kartoffelblätter auf unbehandelte, taunasse Kartoffelpflanzen ausgelegt. Trotz fehlender Niederschläge traten schon 35 Stunden später Symptome auf.

Die schwülwarme Witterung hatte ausgereicht, damit sich der Erreger schnell etablieren konnte. Im letzten Jahr gab es eine ähnliche Situation, innerhalb eines Wochenendes hat die Krautfäule in zahlreichen Beständen den Blattapparat komplett zerstört.

Die Krautfäule scheint schneller und durch andere Rassen aggressiver zu werden. Während bis vor einigen Jahren die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig intensiv zur Krautfäule und den in Deutschland auftretenden Rassen forschte, gibt es aktuell in diesem Bereich leider kaum noch Aktivitäten.

Bestände kontrollieren und konsequent Fungizidbehandlungen durchführen. Bei vorhergesagten Niederschlägen regenfestere Mittel wählen. Nach Niederschlägen die Spritzabstände verkürzen. Bei durch Windbruch, Hagel oder durch sonstige Ursachen geschädigten Beständen den Fungizidschutz sofort erneuern.

Abgefrorene und wieder ausgetriebene Bestände können offene Wunden aufweisen. Regelmäßig kontrollieren und konsequent behandeln.