Kartoffeln – Schwarzbeinigkeit und erste Braunfäule

Auf dem Versuchsfeld im Kreis Heinberg/Viersen wurden in der Sorte Bintje zahlreiche Pflanzen mit Schwarzbeinigkeit gefunden. Durch die aktuell heißen Temperaturen werden die Erreger besonders gefördert.

Erste Hinweise im Feld sind welkende Stängel oder Einzelpflanzen. Betroffene Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Bei hoher Bodenfeuchte oder ergiebigen Niederschlägen breitet sich der Befall im Feld weiter aus. Befallene Stauden mit Knollen aus dem Bestand tragen.

Bei größeren Befallsnestern ist eine chemische Krautregulierung des Befallsnestes mit Reglone sinnvoll. Pflanzenschutzmittel zur direkten Bekämpfung von Bakteriosen stehen im Kartoffelbau nicht zur Verfügung. In einem Versuch der Landwirtschaftskammer NRW wurden mit dreimaliger Spritzapplikation von Funguran Progress (1 bis 2 kg/ha) die Schwarzbeinigkeitssymptome um 25 bis 40 % reduziert. Bei starkem Auftreten ist es sinnvoll, Funguran in die Krautfäulebekämpfung zu integrieren.

Im Kreis Kleve/Wesel ist erste Braunfäule an Tochterknollen gefunden worden. Bestände kontinuierlich auf Krautfäulebefall, besonders auf Stängelbefall, kontrollieren. In Beständen mit kritischem Pflanzgut die Spritzabstände trotz der warmen Witterung nicht zu weit ausdehnen und sicherheitshalber systemische und lokalsystemische Mittel wählen. Weitere Hinweise in einem Beitrag in der Ausgabe 25/2017.