Kartoffeln – nach Krautregulierung (Sikkation) immer noch grüne Stängel

In diesem Jahr gestaltet sich die Sikkation insgesamt schwierig, aktuell besonders betroffen sind die Verarbeitungssorten Fontane und Markies. Zahlreiche Bestände weisen trotz mehrfacher Sikkationsmaßnahmen noch grüne Stängel auf.

Zwar ist der Blatt­apparat abgestorben, auch der Wiederaustrieb wurde mit der Nachlage meistens erfasst, aber die Stängel sind weiterhin grün. Hierdurch lösen sich die Knollen noch nicht von den Stolonen und sind zudem losschalig und nicht lagerstabil.

Das ist aufgrund der Witterung in diesem Jahr nicht verwunderlich, die Bestände kamen erst spät so richtig "in Gang" und wollen nun nicht absterben. Zum Zeitpunkt der Sikkation standen sie noch richtig "im Saft", zeigten noch keine Blattvergilbung bzw. Blattaufhellung und häufig waren die Witterungsbedingungen bei der Applikation nicht optimal.

Shark und Quickdown benötigen für eine gute Wirkung unbedingt mehrere Stunden Sonnenlicht nach der Anwendung. Reglone ist bei bedeckter Witterung zuverlässiger und vor allem deutlich schneller.

Scheinbar ist in diesem Jahr die Wirkung aller Sikkative insgesamt langsamer als in den Vorjahren. Bei einer weiteren Nachlage die Zulassungssituation der Sikkative beachten. Reglone darf in Konsumware mit insgesamt 2,5 l/ha, Shark 1 x mit 1,0 l/ha und Quickdown 2 x mit 0,8 l/ha + 2,0 l Toil eingesetzt werden. Hierbei aber unbedingt die Wartezeiten beachten: Reglone 10 Tage, Shark 14 Tage.

Bei Quickdown ist die Festsetzung einer Wartezeit nicht erforderlich, aber der Anwendungszeitpunkt liegt bei bis zu 14 Tagen vor der Ernte. Dort wo die Technik vorhanden ist und die Bedingungen es ermöglichen, können Krautschlagen oder Abflämmen gegebenenfalls Alternativen sein.