Kartoffeln: Krautfäulewetter zu erwarten

Bislang war es zwar ausreichend nass, aber nicht warm genug für eine Krautfäuleentwicklung in NRW. Wenn es feucht bleibt und die Temperaturen weiter ansteigen, herrschen gute Bedingungen.

Dann muss je nach Entwicklungsstand der Kartoffeln unter Umständen schon vor dem offiziellen Spritzstart (GBZ 150) behandelt werden.

Frühkartoffeln unter Folie oder Vlies müssen sofort nach Abnahme der Abdeckung mit systemischen (Epok, Fantic M, Infinito, Proxanil, Ridomil) oder lokalsystemischen (z. B. Curzate, Revus, Tanos, Valbon, Zetanil M) Fungiziden plus Sporenkiller (z. B. Ranman Top, Shirlan, Banjo, Nando, Terminus) behandelt werden. Aufgrund der Witterung sollten die Folgebehandlungen auch systemisch oder lokalsystemisch erfolgen. Wartezeiten beachten! Erste Befallsflächen wurden am Niederrhein gefunden.

Frühkartoffeln ohne Abdeckung sollten spätestens bei Reihenschluss (Pflanzen innerhalb der Reihe berühren sich) mit systemischen oder lokalsystemischen Fungiziden plus Sporenkiller behandelt werden. In einigen Beständen ist dieser Entwicklungsstand schon erreicht.

Alternariabefall in Frühkartoffeln kann durch den durchgängigen Einsatz von Mancozeb-haltigen Krautfäulefungiziden beginnend mit den Startspritzungen kontrolliert werden.

Die mittelfrühen Sorten, die Anfang April gepflanzt wurden, laufen jetzt auf. Normalerweise ist es für eine Krautfäulespritzung noch zu früh. Sind oder waren die Schläge aber über fünf bis sieben Tage nicht befahrbar, ist bei den prognostizierten wärmeren Temperaturen schon zehn Tage später mit Stängelbefall zu rechnen, unabhängig davon, wie groß die Kartoffeln (10 bis 15 cm) sind. Dann muss ein Spritzstart erfolgen. Aufgrund der Witterung werden systemische oder lokalsystemische Fungizide plus Sporenkiller für den Start empfohlen.

Zur Resistenzvermeidung sollten Epok, Fantic und Ridomil möglichst nur einmal eingesetzt und niemals in sporulierende Bestände appliziert werden. Sind Sporen vorhanden, muss auf lokalsystemische Mittel, Infinito oder Proxanil, zurückgriffen werden.

In NRW hat es sich bewährt zur Alternariabekämpfung Mancozeb-haltige Krautfäulefungizide (z. B. Curzate, Fantic M, Ridomil, Valbon, Zetanil M) von Beginn an in die Spritzfolgen einzubauen und dann später durch die Spezialfungizide Ortiva/Signum oder der Kombination Tanos plus Shirlan zu ergänzen.