Kartoffeln – Krautfäulebekämpfung bei unbeständiger Witterung

Bei regional unbeständiger Witterung ist die höchste Aufmerksamkeit bei der Krautfäulebekämpfung gefragt. Der Spritzstart sollte auch bei den spät aufgelaufenen Kartoffeln in allen Anbauregionen erfolgt sein.

Bei unbeständiger Witterung die Folgebehandlungen bevorzugt mit den lokalsystemischen Fungiziden, Infinito oder Proxanil (+ Winby) durchführen. Wo noch kein Befall vorhanden ist, können auch Ridomil Gold MZ, Epok oder Fantic M WG eingesetzt werden. Bei Kombination von lokalsystemischen/systemischen und sporiziden Mitteln können die Aufwandmengen reduziert werden.

Zur Resistenzvermeidung die systemischen Fungizide möglichst nur einmal einsetzen und im Kulturverlauf die Wirkstoffe regelmäßig wechseln. Um mögliche Rückstände am Erntegut zu vermeiden, mit Infinito und Proxanil nur bis zur Blüte behandeln.

Aktuell ist ein Spritzabstand von 10 bis 12 Tagen sinnvoll. Bei Schäden durch Windbruch, Starkniederschläge oder Hagel zeitnah nachbehandeln, damit der Krautfäuleerreger nicht über die Wunden eindringt. Ebenfalls muss bei starkem Neuzuwachs der Spritz­abstand verkürzt werden.

Bei sporulierendem Blatt-, Wipfel- oder Stängelbefall mehrmalig Stoppspritzungen, besonders vor Niederschlägen oder Beregnungsmaßnahmen, mit cymoxanilhaltigen Mitteln (z. B. Carial Flex, Cur­zate M WG, Nautile WG/Video, Nautile WP, Reboot, Proxanil, Tanos, Zetanil M,) oder Infinito, in Kombination mit einem sporiziden Partner (z. B. Carneol, Nando 500 SC, Ohayo, Shirlan, Terminus, Winby) in vollen Aufwandmengen durchführen. Die zweite Stoppspritzung muss im Abstand von spätestens drei bis vier Tagen erfolgen.

Hierfür wieder cymoxanilhaltige Mittel oder Infinito in Kombination mit sporiziden (sporenabtötenden) Partnern einsetzen. Alternativ hilft auch Revus, Valbon oder Valis M plus sporizidem Partner. Gegebenenfalls weitere Stoppspritzungen durchführen.

Unter trockenheißen Witterungsbedingungen können die Folgespritzungen mit den kostengünstigeren Kontaktmitteln I auf Basis von Mancozeb oder Metiram oder mit Electis erfolgen.

Für den Wirkstoff Maneb (Vondac DG) endete die Zulassung zum 30. Januar 2017. Es gelten die sechsmonatige Abverkaufsfrist (31. Juli 2017) und die zwölfmonatige Aufbrauchfrist (31. Juli 2018). Restbestände aufbrauchen!