Kartoffeln - Krautfäule, niedrige Temperaturen, Starkregen, Kartoffelkäfer, Durchwuchskartoffeln
28. Mai 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche
Durch die Niederschläge haben die Blätter keine stabile Wachsschicht, sodass bei Zuflug von Krautfäulesporen der Erreger schneller in das Blatt eindringen kann.
Flächen auf Kartoffelkäfer und Blattläuse kontrollieren: Jeder Landwirt der in einem Arbeitskreis der Landwirtschaftskammer NRW organisiert ist, kann kostenfrei die Entscheidungshilfen und Prognosemodelle auf der Online-Plattform www.isip.de nutzen. Zum Beispiel SIMLEP1-Start zum Erstauftreten des Kartoffelkäfers. Wenn 95 % erschienene Käfer prognostiziert werden, erfolgt der Aufruf zur Feldkontrolle auf Eigelege. Das Erscheinen der Kartoffelkäfer wird basierend auf der Bodentemperatur in 20 cm Tiefe berechnet, die ab dem 1. März jedes Jahres aufsummiert wird (Basis 8 °C).
Da dieser Wert nicht für alle Wetterstationen verfügbar ist, kann die Prognose nur für entsprechend ausgestattete Wetterstationen berechnet werden. Das heißt, aktuell am 23. Mai 2019 rufen die Wetterstationen Münster/Osnabrück, Borken, Geldern-Walbeck, Düsseldorf, Geilenkirchen und Köln/Bonn zur Feldkontrolle Eigelege auf.
Das berechnete Datum oder aktuelle Funde können als Eingabe „Erstfund Eigelege“ für das Folgemodell SIMLEP3 genutzt werden. Es berechnet die Populationsdynamik vom Erstauftreten von Eigelegen bis zum Auftreten von Altlarven, wodurch die Bestimmung des optimalen Bekämpfungstermins möglich ist. Entscheidend für die Entwicklung des Kartoffelkäfers ist die Lufttemperatur.
Aktuell wurden im Kreis Kleve/Wesel erste Kartoffelkäfereigelege und auch schon vereinzelte Blattläuse gefunden. Bekämpfungsschwellen Konsumkartoffeln: 15 Kartoffelkäferlarven pro Pflanze, 500 Blattläuse auf 100 Fiederblättern.
Kartoffeln – Noch einmal der Aufruf zur Ausfallkartoffelbekämpfung: Das Problem Ausfallkartoffeln hat sich eklatant ausgedehnt, auch weil es von vielen Landwirten bislang nicht ausreichend ernst genommen wurde. Weiterhin auf einen strengen Winter zu hoffen, ist nicht die Lösung. Zumal sich die kleinen Knollen im Boden teilweise unterhalb der Frosteindringtiefe befinden.