Kartoffeln – hohes Kraut- und Nassfäulerisiko

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Durch die ergiebigen Niederschläge und die relativ warmen Temperaturen explodiert vielerorts der Krautfäulebefall. Häufig tritt Stängel- und Wipfelbefall auf, der nur sehr schwer bekämpfbar ist.

Sobald ein Spritzfenster ohne Regen in Sicht ist, muss mit systemischen (Ridomil, Proxanil, Infinito, Epok, Fantic) oder lokalsystemischen Produkten (bevorzugt cymoxanilhaltig wie z. B. Tanos, Proxanil, Zetanil, Curzate, Carial Flex) in Kombination mit Sporiziden (Ranman Top, Shirlan, Banjo/Carneol, Nando, Terminus) in vollen Aufwandmengen behandelt werden.

Stoppspritzungen, wenn möglich, in kurzen Abständen von drei bis vier Tagen mehrfach durchführen. Bei diesem hohen Gefährdungspotenzial können die systemischen Fungizide auch mehrmals hintereinander eingesetzt werden. Resistenzvermeidungsstrategien müssen in den Hintergrund rücken, jetzt muss gerettet werden, was zu retten ist.


Ein weiteres großes Problem ist die ebenfalls zurzeit explodierende Schwarzbeinigkeit durch die Nassfäuleerreger. Hier ist guter Rat teuer. Durch die vielerorts vorherrschende Staunässe faulen die Stauden reihenweise weg.

Von der Empfehlung Kupferpräparate einzusetzen, sollten keine Wunder erwartet werden. In einem einjährigen Kammerversuch konnte die Schwarzbeinigkeit nach dreimaliger Applikation von Funguran progress mit 2 kg/ha um durchschnittlich 26 % reduziert werden.

Also eine gewisse Reduzierung ist sicherlich möglich, ein Stoppen des Befalls aber nicht. Kupfer wirkt nicht systemisch, kann also nicht den Nassfäuleerreger im Stängel oder in der Knolle erreichen.