Kartoffeln - Hitzeschäden, Empfehlungen

13. August 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Hitzegeschädigte Knollen: Die heißen Temperaturen haben nicht nur dem Laub, sondern auch den Knollen im Damm stark zugesetzt. Besonders auf leichten Böden freiliegende Knollen an den Dammflanken, oft entlang der Fahrspur, sind betroffen. Auch Knollen, die 2 bis 3 cm mit Erde bedeckt waren, zeigen Symptome. Die Knollen weisen starke Verbräunungen auf der Knollenoberfläche auf. Beim Schneiden zeigt sich, dass die Knollen regelrecht „gekocht“ sind. Das Knollenfleisch ist zuerst hell und später braun. Über die geschädigte Oberfläche können zahlreiche Schaderreger, zum Beispiel Nassfäuleerreger, eindringen.

Hitzegeschädigte Knollen. (Bildquelle: Napp)

Nassfäuleerreger sind in hitzegeschädigte Knolle eingedrungen (Schaumbildung). (Bildquelle: Napp)

Empfehlung: Weisen so geschädigte Bestände noch grünes Laub auf, sollten kupferhaltige Mittel, entweder solo oder in Tankmischung mit einem anderen Sporizid, für die Krautfäuleabschlussbehandlungen eingeplant werden. Hierdurch wird nicht nur ein Braunfäulebefall verhindert. Die Nebenwirkung vom Kupfer auf die Nassfäuleerreger kann genutzt werden, um eine weitere Übertragung auf den Blattapparat, die Knollen oder den Boden zu minimieren. 2018 haben sich diese späten, teilweise mehrfach durchgeführten Kupferbehandlungen ausgezahlt. Zwar konnten die hitzegeschädigten Knollen nicht mehr gerettet, aber Neuinfektionen noch gesunder Knollen reduziert werden.

Was ist noch zu tun?

  • hitzegeschädigte Knollen möglichst im Feld durchfaulen lassen,
  • betroffene Knollen beim Roden sorgfältig aussortieren,
  • betroffene Partien bei Einlagerung noch einmal nachsortieren,
  • wenn möglich, Risikopartien sofort runterkühlen und schnell vermarkten/verarbeiten.