Kartoffeln – Bestände kontrollieren! Erster Krautfäulestängelbefall

Erster Stängelbefall wurde in schon behandelten Kartoffeln gefunden. Kontrollieren Sie Ihre Bestände, aber nicht nur von oben, sondern schauen Sie in die Bestände rein, besonders wenn diese beregnet werden! Bei auftretendem Stängelbefall sofort mit Proxanil + Ranman Top oder Infinito + cymoxanilhaltiges Mittel (z. B. Carial Flex, Tanos oder Curzate M WG) + sporizides Mittel (z. B. Ranman Top oder fluazinamhaltiges Mittel) behandeln.

Möglich ist auch die Kombination aus cymoxanilhaltigen und sporiziden Mitteln, wie z. B. Carial Flex, Tanos oder Curzate M WG plus Ranman Top oder ein fluazinamhaltiges Mittel (z. B. Carneol oder Shirlan). Nach drei Tagen weitere Stoppspritzung durchführen, gegebenenfalls noch eine dritte Stopp­spritzung nachlegen.

Da nun in den drei Hauptanbauregionen schon Krautfäule auftritt, sollte hier in noch nicht behandelten Beständen der Spritzstart erfolgen. Auch wenn noch kein Befall vorhanden ist, sollte mit den systemischen Fungiziden (Proxanil + Winby, Infinito, Ridomil, Epok oder Fantic M WG) begonnen werden.

Minderwirkungen von Ridomil, Epok oder Fantic bitte dem Pflanzenschutzdienst oder dem Regionalberater melden, damit Blattproben auf mögliche Resistenzen untersucht werden können.

Durch die hohe Sonneneinstrahlung der letzten Wochen sind aktuell an den Kartoffeln Sonnenbrandsymptome zu finden. Diese sind leicht mit der Krautfäule zu verwechseln. Wenn sich die Blätter einrollen, spricht das eher für einen Sonnenbrand. Hier muss keine Stoppspritzung erfolgen.

Ein weißer Pilzrasen auf der Blattunterseite, morgens im Tau, nach Niederschlägen oder bei sehr hoher Luftfeuchte, sind eindeutige Erkennungsmerkmale für die Krautfäule, dann muss sofort eine Stopp­spritzung erfolgen. In ersten Kartoffelbeständen im Raum Borken und im Raum Kleve/Geldern tritt Alternaria auf.

In anfälligen Sorten die ersten Krautfäulespritzungen mit mancozebhaltigen Fungiziden durchführen. Die Spezialfungizide Revus Top, Narita, Signum oder die Kombinationen aus Tanos + Shirlan oder + Electis sollten 6 Wochen nach Auflauf zweimalig im Abstand von 12 bis 14 Tagen eingesetzt werden.

An Kartoffeln sind Kartoffelkäfer, Eigelege und teilweise schon erste Larven zu finden. Bestände kontrollieren und sobald mehr als 15 Larven pro Pflanze auftreten, behandeln. Oft reichen Randbehandlungen aus.

Bienenschutzauflagen beachten! Weiterhin wurden erste Blattläuse gefunden. Bestände kontrollieren und ggf. Behandlungen durchführen. Pyrethroide (z. B. Karate, Kaiso Sorbie/Hunter, Trafo WG, Bulldock, Spruzit neu) nur bei Temperaturen bis 25 °C einsetzen, bei höheren Temperaturen fällt die Wirkung ab.

Pirimor wirkt gut bei höheren Temperaturen, allerdings nicht gegen die Kreuzdorn- und Faulbaumlaus. Systemisch wirkende Insektizide wie Plenum 50 WG können auch bei höheren Temperaturen eingesetzt werden.