Kartoffeln – aktuelle Situation

Trotz mehrerer Insektizidbehandlungen treten in noch grünen Beständen zum Teil massiv Blattläuse auf. Dies ist aber nicht unbedingt auf eine Minderwirkung der Insektizide zurückzuführen. Denn bei Temperaturen über 25 °C wirken die Pyrethroide wie z. B. Karate oder Fastac nicht.

Das Insektizid Pirimor wirkt nicht gegen die Kreuzdornläuse, die aber scheinbar zunehmend in den Kartoffelbeständen auftreten. Systemische Insektizide, wie z. B. Teppeki, benötigen einen aktiven Stofftransport der Pflanze, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Aber bei heißen Temperaturen "stehen die Bestände", das heißt, es findet ein nur sehr eingeschränkter Stoffwechsel statt.

Das bedeutet aber nicht, dass Teppeki nicht gewirkt hat, sondern nur, dass mit einer verzögerten Wirkung zu rechnen ist. Falls dennoch der Verdacht besteht, dass Minderwirkungen oder vielleicht sogar Resistenzen vorliegen, wenden Sie sich an Ihren Kammerberater vor Ort.

Während die Krautfäule gut kon­trollierbar ist, bereiten die großen Alternaria-solani-Dürrflecken große Probleme. Trotz mehrmaliger Fungizidbehandlungen nimmt der Befall in zahlreichen Beständen dramatisch zu. Klären Sie mit Ihrem regionalen Kammerberater, ob es sich um Behandlungsfehler oder um mögliche Resistenzen handelt.

Botrytis nimmt in grünen Beständen weiterhin zu. Die Fungizide Bravo und Signum sowie die fluazinamhaltigen Produkte weisen eine Nebenwirkung gegen Botrytis auf und sollten deswegen in die Krautfäulebehandlungen inte­griert werden.