Kartoffeln – Aktuelle Situation

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Der Infektionsdruck von Krautfäule wird nach den Niederschlägen wieder zunehmen. Momentan finden sich sporulierende Blattflecken. Auch weisen zahlreiche Bestände Stängelphytophthora auf. Auch geht immer noch ein hohes Sporenpotenzial von infizierten Ausfallkartoffeln aus. Kontrollieren Sie ihre Kartoffelbestände in kurzen Abständen. Führen Sie die Behandlungen, angepasst an die Witterung, konsequent weiter durch.
Die Bestände sind in diesem Jahr physiologisch älter und nach den heißen Tagen können sie schnell zusammenbrechen. Deswegen sollten Sie rechtzeitig die Abschlussbehandlungen mit zum Beispiel Banjo, Carneol, Nando, Ranman Top, Shirlan oder Terminus einplanen. In einzelnen Partien wurden schon erste braunfaule Knollen gefunden.

Auf vielen Flächen tritt Schwarzbeinigkeit auf, die durch die hohen Temperaturen noch gefördert wurde. Achten Sie auf welkende oder verbräunte Stängel sowie auf nassfaule Knollen. Ein besonders hohes Befallsrisiko besteht in Fahrspuren, in Senken und an zur Vernässung neigenden Stellen. Tragen Sie befallene Stauden samt Knollen aus dem Bestand.

In größeren Befallsnestern sollten Sie eine chemische Krautregulierung mit Reglone vornehmen. So können Sie zumindest die oberirdische Ausbreitung der Sporen reduzieren. Faulnester müssen gesondert gerodet werden und dürfen keinesfalls ins Lager gehen. Wichtig ist es, die betroffenen Knollen im Boden durchfaulen zulassen. Das heißt, regulieren Sie lieber früher das Kraut und belassen Sie die Knollen lieber länger im Boden.

Bei den ersten Kartoffelsorten wurden Eisenflecken gefunden. Verantwortlich hierfür ist das Tobacco Rattle Virus. Übertragen wird das Virus von im Boden frei lebenden Nematoden (Trichodoriden). Die hohe Bodenfeuchte und die warmen Temperaturen boten optimale Entwicklungsbedingungen für das Virus, sodass in anfälligen Sorten mit einem Befall zu rechnen ist. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Erntepartien. Bei Befall sollten Sie die Kartoffeln möglichst schnell verarbeiten bzw. vermarkten.

Aktuell treten wieder vermehrt Kartoffelkäferlarven auf. Behandeln Sie späte Sorten oder noch grüne Bestände, sobald sie die Bekämpfungsschwelle erreicht haben. Berücksichtigen Sie dabei den Bienenschutz.