Kartoffel – Spritzstart nicht verpassen

Der Krautfäuleinfektionsdruck war aufgrund der trockenen Bedingungen und der warmen Temperaturen bislang niedrig, sodass ein Spritzstart in schon aufgelaufener Lagerware noch nicht notwendig war. In den Hauptkartoffelanbauregionen Kleve/Geldern und Heinsberg/Viersen liegt der Spritzstart für Lagerware (Auflauf Mai) in normalen Krautfäulejahren etwa bei Anfang Juni, in den Regionen Warendorf/Gütersloh etwa 10 bis 14 Tage später.

Durch Niederschläge und eine schwülwarme Witterung kann der Infektionsdruck regional aber schnell ansteigen, sodass dann ein früherer Spritzstart notwendig wird. Deswegen Warndienste und Wetterprognosen beachten!

Bislang wurde, bis auf einen Schlag mit Folienfrühkartoffeln im Kreis Kleve/Geldern, noch keine Krautfäule gefunden. Allerdings laufen gerade in hohem ­Ausmaß Ausfallkartoffeln in zahlreichen Ackerbau- und Gemüsekulturen auf. An diesen unkontrollierbaren Infektionsquellen kann sich der Krautfäuleerreger schnell und ungehindert vermehren. Hinzu kommt das vorhergesagte Waschküchenwetter.

Auf Flächen mit tagelanger Stau­nässe muss zur Vermeidung von frühem Stängelbefall, sobald diese wieder befahrbar sind, eine sofortige Spritzung erfolgen, auch wenn die Pflanzen erst eine Größe von nur 10 cm erreicht haben.

Bei trockenheißer Witterung und niedrigem Infektionsdruck muss der Spritzstart aber spätestens bei Reihenschluss erfolgen, damit auch die unteren Blattetagen einen ausreichenden Fungizidschutz erhalten.