Grünland – auf Wurzelunkräuter achten

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Wurzelunkräuter, wie Ampfer, Disteln und Große Brennnessel, werden am besten im Spätsommer oder Herbst bekämpft. In diesem Zeitraum lagern die Pflanzen schon Reservestoffe in den Wurzeln ein, was gleichzeitig bedeutet, dass die ausgebrachten Wirkstoffe des Herbizides in der gesamten Pflanze verteilt werden und somit einen besseren Bekämpfungserfolg versprechen als im Frühjahr.

Ein guter Behandlungstermin ist nach einem Schnitt, wenn der Ampfer sich wieder im Rosettenstadium bis Schieben des Blütenstängels befindet und die Disteln und Brennnesseln etwa 20 bis 30 cm Wuchshöhe erreicht haben.

Kostengünstig ist eine Einzelpflanzen-/Horstbehandlung mit der Rückenspritze oder dem Dochtstreichgerät, wenn der Besatz an Unkräutern auf der Fläche nicht zu hoch ist. Vorteil: Bei diesem Verfahren werden auch die erwünschten Kräuter geschont.

Geeignet sind Harmony SX (0,15 g/l Wasser) bei Ampfer, Garlon (10 ml/l Wasser) bei Ampfer und Brennnessel und wenn alle drei oben aufgeführten Unkräuter vorhanden sind, Simplex mit einer Aufwandmenge von 10 ml/l Wasser.

Soll die Grünlandfläche nur von Ampfer bereinigt werden, so ist das kleeschonende Harmony SX (Wartezeit 14 Tage) mit 45 g/ha Aufwandmenge Mittel der Wahl. Dieses Präparat aus Verträglichkeitsgründen nicht in Neuansaaten einsetzen.

Ein gutes Herbizid gegen Ackerkratzdistel ist z. B. U 46 M-Fluid mit einer Aufwandmenge von 2 l/ha. Behandelte Flächen haben jedoch eine Wartezeit von 28 Tagen bis zur nächsten Nutzung.

Da die Große Brennnessel meist horstweise auftritt, kann sie bequem mit der Rückenspritze bekämpft werden. Eine flächige Behandlung gegen starkes Auftreten dieses Unkrauts ist mit zum Beispiel 2 l/ha Ranger (Wartezeit 14 Tage) möglich.

Zwingend erforderlich ist die Nachsaat in Narbenlücken, die von den beseitigten Unkräutern hinterlassen werden.